Opfer von Vierfachmord starben durch Kopfschüsse
Um den Mord an dem 50-jährigen Saad al-Hilli, seiner Frau, einer älteren Verwandten des Paares sowie an einem französischen Radfahrer aufzuklären, würden alle Menschen aus dem unmittelbaren Umfeld der Familie befragt, sagte Maillaud. Dies betreffe auch alle Familienangehörigen.
Die britische Polizei hat unterdessen das Haus der Eheleute in dem Örtchen Claygate bei London untersucht. Für die Ermittlungen sind zudem vier Polizisten aus Frankreich nach Großbritannien gereist. Zwei Mitglieder der Familie und britische Sozialarbeiter sind währenddessen in Frankreich eingetroffen. Sie sollen sich um die überlebenden Töchter des ermordeten Ehepaares kümmern.
Der aus dem Irak stammende britische Ingenieur, seine Frau und eine ältere mutmaßliche Verwandte waren am Mittwoch in ihrem Auto auf einem Waldparkplatz in der Nähe von Annecy erschossen worden. Auch ein Fahrradfahrer, der offenbar zufällig vorbeikam, wurde getötet. Nur die beiden kleinen Töchter der britischen Familie überlebten das Blutbad: Eine Vierjährige blieb körperlich unverletzt, weil sie sich in dem von Kugeln durchsiebten Auto unter der Leiche ihrer Mutter versteckte. Ihre siebenjährige Schwester erlitt Schädelfrakturen und wurde in ein künstliches Koma versetzt, war aber am Samstag nicht mehr in Lebensgefahr.
Die Hintergründe der Tat sind völlig unklar. Die Familie soll Aussagen von Bekannten zufolge überstürzt in den Campingurlaub nach Annecy aufgebrochen sein. Die Polizei geht unter anderem einem Hinweis auf einen möglichen Erbstreit nach. Der Bruder des ermordeten Briten war am Donnerstag bei der britischen Polizei vorstellig geworden. Er bestreitet jedoch einen Erbstreit in der Familie.