Der 18-Jährige habe rücksichtslos auf alle geschossen, die ihm in Quere gekommen seien, sagte Christopher Olivarez vom texanischem Amt für öffentliche Sicherheit am Mittwoch dem dem Fernsehsender NBC. Als Polizisten schließlich in den Raum der Grundschule in Uvalde eindrangen, habe er auch sie beschossen und sei dann getötet worden.
Motiv unklar
Ermittler nannten zunächst kein Motiv für das Massaker. Der 18-Jährige stammte nach Angaben von Gouverneur Greg Abbott aus Uvalde, einer Kleinstadt 135 Kilometer westlich von San Antonio. Er habe zwei Sturmgewehre gekauft, als er 18 wurde, sagte Roland Gutierrez, Mitglied des Senats von Texas, unter Berufung auf die Staatspolizei. Ehe er zur Schule gefahren sei, habe er auf seine Großmutter geschossen. Andere Behördenvertreter erklärten, dass die Großmutter in Behandlung sei. Über ihren genauen Zustand war nichts bekannt.
Dann habe sich der junge Mann auf den Weg zur Robb Elementary School gemacht, zunächst vor dem Schulgebäude einen Unfall gebaut und sei dann ins Gebäude gerannt, sagte ein Sprecher des texanischen Amts für öffentliche Sicherheit.
"Ich hoffe, sie lebt"
Weinende Mitarbeiter und Hinterbliebene liefen in Gruppen zum Krankenhaus von Uvalde, wo 13 Kinder hingebracht worden waren. In einem weiteren Hospital wurde eine 66-Jährige in kritischem Zustand behandelt. Familien harrten stundenlang aus, um etwas über den Verbleib ihrer Kinder zu erfahren. Der 69-jährige Adolfo Cruz wartete noch bei Sonnenuntergang vor der Schule auf Nachrichten über seine zehn Jahre alte Urenkelin Eliajha. "Ich hoffe, sie lebt", sagte er. Am Mittwochmorgen kamen Freiwillige mit Bibeln und Therapiehunden ins Gemeindezentrum.
Joe Biden äußert sich zum Amoklauf
Im Weißen Haus zeigte sich US-Präsident Joe Biden erschüttert über die Gewalt und forderte vom Kongress Reformen am Waffenrecht ein. "Als Nation müssen wir uns fragen, wann in Gottes Namen wir der Waffenlobby die Stirn bieten", sagte er am Dienstag im Weißen Haus. "Wann in Gottes Namen werden wir tun, was getan werden muss? Warum sind wir gewillt, mit diesem Gemetzel zu leben?"
Später trafen Beileidsbekundungen aus aller Welt ein. Papst Franziskus sagte, er bete für die Opfer und Hinterbliebenen. Der wahllose Verkauf von Waffen müsse endlich aufhören. Alle müssten mithelfen, dass solche Tragödien nicht wieder passieren.
Ankündigung auf Facebook
Nach einiger Zeit wurden erste Details über den mutmaßlichen Schützen bekannt. Roland Gutierrez, Mitglied des Senats von Texas, ergänzte, dass der Verdächtige in sozialen Medien angedeutet habe, dass ein Angriff bevorstehe. "Die Kids sollten sich in Acht nehmen", zitierte der Politiker unter Berufung auf Ermittler aus einem seiner Posts.
Reform der US-Waffengesetze
Die Aussichten für eine Reform der US-Waffengesetze sind schlecht. Wiederholte Versuche, strengere Kontrollen beim Verkauf von Waffen einzuführen, sind am Widerstand der Republikaner im Kongress gescheitert. In Texas hob das von ihnen kontrollierte Parlament vor einem Jahr die letzten großen Beschränkungen für Waffenbesitz auf: Lizenzen, Hintergrundüberprüfungen und Schulungen für die fast 1,6 Millionen registrierten Handfeuerwaffenbesitzer in dem US-Staat zu dieser Zeit.
(AP)