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Opernball: Voraus-Gezänk um Logen und Eröffnung

Ring frei für den Wiener Opernball: Am Wochenende begannen erste vorauseilende Geplänkel und Gezänk um das Society-Event des Jahres.

Baumeister Richard Lugner drohte glatt mit einem Boykott im Jahr 2010, wenn er keine bessere Loge als dieses Mal bekäme und machte der Präsidentschaftskanzlei in der Hofburg Vorwürfe. Diese wies die Anschuldigungen zurück. Thomas Schäfer-Elmayer äußerte sich in “Österreich” kritisch zu seinem Balleröffnungs-Nachfolger, dem Grazer Tanzschulchef Edgar Kummer.

Den Anfang bei den aktuellen Diskussionen machte am Samstag Lugner. “Die Organisatoren haben mir wieder eine Loge am Dachboden verpasst. Wenn ich nächstes Jahr keine gescheite im ersten Rang bekomme, war’s das mit mir und dem Opernball”, sagte er gegenüber der APA.

“Mörtel” muss heuer mit seiner “verzweifelten Hausfrau” Nicolette Sheridan weitab des Geschehens im zweiten Rang in der Loge 2 Platz nehmen. Lugner behauptete: “Der Bundespräsident hat sich darüber beschwert, dass seine Gäste nie in seine Loge kommen, weil immer soviele Fotografen vor meiner Loge stehen. Verstehen kann ich das nicht, ich dachte er ist ein Volkspräsident.”

Die Präsidentschaftskanzlei ließ das nicht auf sich sitzen. “Der Bundespräsident (Heinz Fischer, Anm.) empfängt in seiner Loge viele Gäste”, erfuhr die APA Samstagabend aus der Hofburg. “Es steht dafür wenig Zeit zur Verfügung, daher kann er den Wunsch von Herrn Lugner, ihn und seine Begleitung zu empfangen, leider nicht erfüllen.” Klar zurückgewiesen wurde aus der Präsidentschaftskanzlei auch des Baumeisters Klage, er müsse samt seinem Opernball-Gast in einer Loge “auf dem Dachboden” vorlieb nehmen, weil sich das Staatsoberhaupt darüber beschwert habe “dass seine Gäste nie in seine Loge kommen, weil immer so viele Fotografen vor meiner Loge stehen.” Man habe selbstverständlich niemals bezüglich einer Lugnerschen Umquartierung interveniert, hieß es dazu aus der Wiener Hofburg.

Doch auch anderweitig gab es am Wochenende zu dem bevorstehenden Promi-Reigen im Reich von Staatsopernchef Ioan Holender “Gemütswallungen”, war doch für dieses Jahr der ehemals traditionelle Ball-Eröffner und Wiener Tanzschulchef Thomas Schäfer-Elmayer nicht mehr zum Zug gekommen. Sein Grazer Kollege Edgar Kummer richtet die Eröffnung aus.

Schäfer-Elmayer wurde in der Tageszeitung “Österreich” (Sonntagausgabe) jedenfalls auf die Frage, ob er schon neugierig sei, so zitiert: “Na klar. Aber von meinen Tanzschülern, die im Jungherren- und Jungdamenkomitee sind, habe ich wenig Ermutigendes von den Proben gehört. (…) Dass es bei den Proben chaotisch zugehen soll. Nicht jeder Schritt von der Choreografie wird den Paaren erklärt. Bei unseren Proben wurde jedes Detail trainiert. Aber Herr Kummer hat ja erklärt, dass er keinen Unterschied zwischen einem Maturaball und dem Opernball macht. Das halte ich für sehr riskant.”

Die Vorwürfe quittierte Kummer wiederum in “Österreich” mit folgenden Worten: “Kollege Elmayer sollte nicht nur Benehmen lehren, sondern auch Benehmen leben. (…) Österreich braucht jedenfalls einen neuen Benimm-Guru.”

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