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Opernball-Rauchsalons im Klavier-Design

5.500 Menschen werden am Donnerstag beim Wiener Opernball erwartet - Raucherplätze gibt es allerdings nur für etwa 180 Gäste. Die Organisatoren sind dennoch guter Dinge.

Seit Jahresbeginn herrscht neben öffentlichen Plätzen auch in der Gastronomie – und damit auch auf Tanzveranstaltungen – Zigarettenverbot.

Nur in abgetrennten Extrazimmern darf noch gequalmt werden. Die Staatsoper hat die Glimmstängel bereits vor zwei Jahren aus dem allgemeinen Bereich verbannt und zwei Rauchersalons im sechsten Stock eingerichtet. Für den Ball 2009 wurden die abgeschlossenen Räume im schwarz-weißen Klavier-Design neu gestaltet.

Strafen wegen eines Verstoßes des Rauchverbots bei uneinsichtigen Gästen fürchtet das Opernballbüro nicht. “Wir haben noch nie Probleme mit Gästen gehabt”, schilderte eine Sprecherin die Erfahrungen der vergangenen beiden Jahre. “Die Ballbesucher halten sich brav daran.” An Besuchern mangelt es in den Rauchersalons allerdings nicht: “Die Leute stürmen das natürlich.”

“Wenn jemand raucht, weisen wir ihn darauf hin, dass es im sechsten Stock Rauchersalons gibt”, so die Sprecher zum Umgang mit Rauchern außerhalb der für Tabakkonsum vorgesehenen Zimmers. Pro Veranstaltung habe es bisher vielleicht zehn Diskussionen mit Gäste gegeben. Ordner, Kellner sowie der Publikumsdienst seien beauftragt diese höflich auf das Verbot und die Raucherzonen hinzuweisen.

Laut dem Gesundheitsministerium drohen der Oper bei einem Verstoß durch die Gäste keine Strafen: Mit dem in die Schranken weisen unachtsamer Raucher und der Einrichtung von Räume für den Tabakkonsum, habe der Organisator seine Aufgabe erfüllt. Besucher könnten bei konkreten Anzeigen allerdings sehr wohl zur Kasse gebeten werden. Haften würde ein Veranstalter lediglich bei Mängel betreffend der Raumtrennung bzw. der Ausschilderung.

Geplant hat das Opernballbüro für die Raucher in diesem Jahr jedenfalls etwas ganz spezielles: Die beiden spiegelverkehrten Zimmer – die Haydn-Esterhazy-Weinbar und die Quinquin-Davidoff-Lounge – werden vom Boden bis zur Decke einem Klavier entsprechend mit schwarz-weißen Stoffen überzogen, auch Bar und DJ-Pult sind in dieses Konzept integriert. Gleichfarbige Pulte bilden Stehtische in der Mitte sowie Sitzecken am Rand der Räume. Auf der Menükarte findet sich ein quadratischer dem Design entsprechender Snack, auch ein eigener Cocktail wird in den Rauchersalons angeboten. Verkauft werden sowohl Zigaretten als auch Zigarren.

Scherenschnitte der 50er Jahre stellen das optische Leitmotiv dar, auf diese Weise werden beispielsweise große Luster an die Mauern gezaubert. Für futuristische Stimmung sorgen von Künstlern gestaltete Farb-Visuals auf großen Leinwänden. Einen weiteren Kontrast bildet die Blumendekoration in lila.

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