Online-Überweisungen in Österreich immer beliebter

Laut einer AK-Studie bevorzugen erwartungsgemäß jüngere Menschen digitale Zahlungsmethoden, doch auch bei älteren Gruppen haben sich Online-Überweisungen etabliert. "Nicht alles läuft rund", mahnte Gabriele Zgubic, die Leiterin der AK-Konsumentenpolitik. "Die Menschen wollen und brauchen Schutz. Banken und Zahlungsdienstleister sollen Sicherheitslücken schließen und für echte Wahlfreiheit zwischen digitalen und analogen Zahlungsmethoden sorgen."
Online-Überweisungen punktet mit Einfachheit, Schnelligkeit, und Bequemlichkeit
Laut AK-Erhebung durch Makam Research tätigt der Großteil der Österreicherinnen und Österreicher - 93 Prozent - zumindest manchmal Online-Zahlungen. Demnach hat jeder zweite Befragte - mehr Männer als Frauen - bereits einen Banken- oder Versicherungsvertrag online abgeschlossen. 88 Prozent der Studienteilnehmer und Studienteilnehmerinnen zahlen immer wieder mit Bankomat- oder Kreditkarten und 77 Prozent setzen gelegentlich auf Online-Zahlungsdienste wie Klarna, Apple Pay oder Amazon Pay, die eine eher marginale Rolle spielen. Die Altersgruppe der über 70-Jährigen hat damit nicht viele Berührungspunkte. Genannte positive Aspekte des Online-Bankings seien, die Einfachheit, Schnelligkeit, und Bequemlichkeit. Als negative Gründe wurden - insbesondere von den Personen über 70 - das zu hohe Risiko, die Komplexität und der mangelnde Datenschutz genannt.
Onlinebetrug als zentrales Problem
Als zentrales Studienergebnis wurden Probleme durch Onlinebetrug, Phishing und Fehlüberweisungen erkannt, so Zgubic. Demnach hatten bereits 18 Prozent der Studienteilnehmer und Studienteilnehmerinnen - umgerechnet auf die Bevölkerung also 1,4 Millionen Österreicher und Österreicherinnen - Probleme bei Online-Überweisungen. Die beiden häufigsten Ursachen in allen Altersgruppen sind fehlerhafte Überweisungen, Betrug und Betrugsversuche. An der Spitze der von Betrug und Betrugsversuchen Betroffenen - zum Beispiel durch Fake-Onlineshops - liegen die 20-29-Jährigen mit fast 60 Prozent. Bei den Befragten zwischen 50 und 70 Jahren fällt dieses Ergebnis deutlich geringer aus, da ältere Bankkunden bezüglich Betrügereien vorsichtiger seien, so die AK.
Bei den Älteren, insbesondere den 60- bis über 70-Jährigen, steige dafür das Problem des "Phishing" - also dem sogenannten Datenklau, wie das Erschleichen von Zugangsdaten zu Konten oder Bankverbindungen. Das Problem der "zu hoch berechneten Spesen" betreffe insbesondere die 30- bis 39-Jährigen überdurchschnittlich. Hier vermutet die AK, dass gerade diese Altersgruppe Überweisungen außerhalb Europas vornehme, die spesenintensiv sein können. Bei rund drei Viertel der Befragten sei ein Schaden von bis zu 600 Euro entstanden. "Das Wichtigste ist die Prävention", sodass es gar nicht zu Betrugsversuchen kommen kann, so die AK-Konsumentenpolitik-Leiterin. Sie sehe insbesondere Handlungsbedarf bei den Banken und Mobilfunkunternehmen.
(APA/Red)