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Olympisches Hochzeitsdatum

Impressionen Hochzeit
Impressionen Hochzeit ©Brigitte Hellrigl
Schwarzach (VN-stp) Für die Fasnat hat der 11. 11. tiefe Symbolik, seit einigen Jahren gewinnen „Schnapszahlen“ aber auch auf Standesämtern zunehmend an Bedeutung.

Spätestens der 9. 9. 99 hat diesen Boom ausgelöst und mit dem 7. 7. 07 wurde ein unglaublicher Rekord erreicht: Österreichweit gaben sich mehr als 2000 Paare an jenem Tag das Jawort, obwohl der 7. 7. auf einen Samstag fiel und deshalb viele Standesämter geschlossen waren. 7. 7. steht in rund sechs Prozent aller Hochzeitsurkunden des Vorjahrs, etwa jede 17. Ehe wurde 2007 an diesem ominösen Tag geschlossen.

Rekordverdächtig

Der 8. 8. 08 könnte diesen in der Zweiten Republik noch nie verzeichneten Tagesrekord jetzt sogar noch übertreffen, wenn man die für Freitag angesetzten Hochzeiten auf Vorarlbergs Standesämtern als Maßstab nimmt, wie eine stichprobenweise „VN“-Umfrage ergab.

In Feldkirch, wo an einem gewöhnlichen Freitag zwei bis vier Hochzeiten stattfinden, haben sich gleich elf Paare angesagt, mit neun sind es in Bregenz kaum weniger. Ein Vergleich mit dem Vorjahr (7. 7.) ist in Bregenz deshalb nicht möglich, weil dort das Standesamt an diesem Tag nicht geöffnet war.

Stichwort geöffnet: Die Trauungen beginnen am Freitag in Bregenz angesichts des starken Andrangs schon um 8 Uhr. Bis um 8.08 Uhr werde er es allerdings nicht schaffen, die offizielle Erklärung „zu Mann und Frau“ auszusprechen, meint der Standesbeamte Gerhard Rosemann schmunzelnd. „Aber die Uhrzeit steht ja ohnehin nicht in der Heiratsurkunde.“

So wie immer

Auch wenn es ein arbeitsreicher Tag werde, Fließbandabfertigung werde es deshalb keine geben, getraut würde „so wie an jedem anderen Tag auch“. „Gad nid hudla“ ist auch die Devise für seinen Lustenauer Kollegen Jürgen Peter, der vier Paare zusammengeben wird. Ein bis zwei sind es üblicherweise an einem Freitag. Diesmal habe er jedoch sogar zwei bis drei Anfragen ablehnen müssen, aber diese Paare hätten in einer anderen Gemeinde Termine bekommen. Dornbirn meldet acht Hochzeiten, etwa die Hälfte ist in der größten Stadt des Landes für einen Freitag üblich und wenn es sechs sind, sei das schon außergewöhnlich viel, so das Standesamt, das sich ebenfalls nicht zu besonderer Eile hinreißen lässt.

„Wir beginnen schon um 8 Uhr, die letzte Trauung beginnt um 16.45 Uhr, die Zeremonien sind wegen des Ansturms nicht kürzer als an sonstigen Tagen.“ Der „Achtermania“ schließt sich auch Bludenz an, acht statt üblicherweise vier Trauungen finden in der Alpenstadt statt, die ebenso wie Hohenems praktisch ausgebucht ist.

Für Lochau sind sechs Trauungen fast nur an einem Tag mit Schnapszahl denkbar, im romantischen Schulhüsle herrscht deshalb am Freitag den ganzen Tag über Hochbetrieb.

Alles eitel Wonne, Hochzeitstorte? Mitnichten, der 8. 8. löst nicht überall Heiratsfieber aus, im Bregenzerwald scheinen die Uhren mancherorts anders zu laufen: der Bezauer Standesbeamte hat sich sogar für Freitag frei genommen, weil für den 8. 8. kein Paar „angeschlagen“ ist.

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