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Ölpreis auf Zwei-Jahres-Hoch

Händler erklärten den anhaltenden Anstieg mit den Sorgen, dass ein Irak-Krieg zu einer weiteren Verschärfung der bereits angespannten Versorgungslage führen würde.


Im Londoner Vormittagshandel kostete ein Barrel (rund 159 Liter) der marktführenden Nordsee-Ölsorte Brent zur Lieferung im März in der Spitze 32,78 Dollar. Das waren 41 Cent mehr als am Vortag und so viel wie seit November 2000 nicht mehr. Der Preis für US-Öl stieg im vorbörslichen Handel um 25 Cent auf 35,69 Dollar. Damit lagen die Preise rund fünf Dollar unter ihrem vor dem Golfkrieg 1991 verzeichneten Spitzenpreis.

Ein Bericht der Internationalen Energieagentur (IEA) vom Mittwoch heizte nach Händlerangaben die Sorgen über einen Einbruch der Ölversorgung bei einem Krieg gegen Irak an. Danach könnten die überschüssigen Reserven der weltweit führenden Ölexport-Länder nicht ausreichen, um eine Unterbrechung irakischer Lieferungen auszugleichen. In dem Land lagern die weltweit zweitgrößten bekannten Ölreserven. Allerdings könnte eine saisonbedingte geringere Nachfrage im zweiten Quartal zu einer Entspannung der Situation beitragen, heißt es in dem IEA-Bericht weiter.

Angesichts des wetterbedingt gestiegenen US-Heizölverbrauchs gab die in Paris ansässige Agentur auch mit Blick auf die leichte Entspannung der Lage in Venezuela nur eine bedingte Entwarnung. In der vergangenen Woche hatte die venezolanische Regierung bekannt gegeben, die Fördermenge sei wieder auf 1,9 Mio. Barrel pro Tag gestiegen. Vor dem seit zwei Monaten anhaltenden Streik hatte die tägliche Fördermenge dagegen noch 3,1 Mio. Barrel betragen. Auch Analysten gehen davon aus, dass es noch Monate dauern könnte, bis die Ölproduktion in Venezuela, dem weltweit fünftgrößten Ölexporteur, wieder ihr ursprüngliches Niveau erreichen wird.

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