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Ölpreis auf Rekordhoch

Die zugespitzte politische Lage im Förderland Venezuela und die bevorstehende Produktionsdrosselung der OPEC haben die Ölpreise am Freitag auf ein Ein-Jahres-Hoch getrieben.

In den USA treffen die Raffinerien bereits Vorbereitungen auf Lieferunterbrechungen aus Venezuela, obwohl das Land versichert, dass es dazu nicht kommen wird. Die Regierung in Washington hat sich bereits „extrem besorgt“ über die kräftig anziehenden Benzinpreise geäußert.

Der Preis für ein Barrel (rund 159 Liter) leichtes US-Öl stieg vorübergehend auf 37,12 Dollar. Das ist der höchste Stand seit Mitte März vergangenen Jahres, kurz vor Beginn des Irak-Krieges. Später lag der Preis mit 37,02 Dollar noch 38 Cent höher als am Vortag. Die Nordseesorte Brent zur Lieferung im April verteuerte sich um 30 Cent auf 33,19 Dollar.

„Die Situation in Venezuela ist mit Sicherheit Besorgnis erregend“, sagte David Thurtell von der Commonwealth Bank in Australien. Er verwies auf den überraschenden Rücktritt des venezuelanischen UNO-Botschafters aus Protest gegen die Politik von Präsident Hugo Chavez. In Venezuela – dem fünftgrößten Ölexportland der Welt – gab es zuletzt heftige soziale Unruhen.

Die Opposition will ein Referendum über eine Absetzung von Chavez in diesem Jahr durchsetzen. „Wenn die Proteste zu einem Generalstreik eskalieren, wie wir zuletzt Ende 2002 gesehen haben, wird das die Ölpreise sehr, sehr stark nach oben treiben“, sagte Thurtell.

Nach Angaben des OPEC-Mitglieds Venezuela wird die Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) trotz der steigenden Ölpreise an ihren Plänen zur Fördermengendrosselung festhalten. Am 31. März treffen sich die OPEC-Ölminister, um ihre Förderpolitik zu überprüfen. Anfang Februar hatte das Ölkartell beschlossen, die derzeitige Obergrenze für die tägliche Produktion von 24,5 Mio. Barrel ab 1. April um eine Million Barrel zu reduzieren. Ziel ist es, dem befürchteten ungewöhnlich starken Nachfrageeinbruch im Frühjahr entgegenwirken.

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