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Ölpest greift auf Nachbarregion über

Die Ölpest an der spanischen Atlantikküste droht von Galicien auf die Nachbarregion Asturien überzugreifen, vor der Küste wurden Ölteppiche im Atlantik entdeckt.

Die Ölflächen seien allerdings nicht sehr groß und relativ dünn. Außerdem bestehe die Hoffnung, dass der Wind das Öl nach Norden von der Küste wegtreibe.

Bisher war allein die Region Galicien von der Ölpest betroffen, die der untergegangene Tanker „Prestige“ ausgelöst hatte. Auf einem Küstenabschnitt von 550 Kilometern wurde ein Fischereiverbot verhängt. Über 100 Kilometer vor der galicischen Küste trieb ein 1.000 Quadratkilometer großer Ölteppich im Meer.

Im Süden Spaniens wurden bei den Städten Huelva und Cadiz etwa 50 verendete Seevögel entdeckt, die mit Öl verschmiert waren. Nach Angaben der Behörden war nicht auszuschließen, dass die Vögel, darunter mehrere Pelikane, in das Öl aus der „Prestige“ geraten waren. Möglicherweise hatten die Tiere sich auf dem Weg nach Süden befunden und waren auf einer Zwischenstation in Galicien in Mitleidenschaft gezogen worden. Vor den südspanischen Küsten seien keine Ölflecken im Meer festgestellt worden, hieß es.

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace forderte die Vereinten Nationen auf, die Sicherheit der Schifffahrt zu verbessern und das System der Kontrollen von Grund auf zu verbessern. „Wenn das Problem nicht an der Wurzel angepackt wird, werden die schrottreifen Schiffe weiter untergehen und die Umwelt und menschliches Leben in Gefahr bringen“, betonte die Organisation nach eigenen Angaben in einem Schreiben an UN-Generalsekretär Kofi Annan.

Portugal hat nach dem Unglück die schlechte Kommunikation mit den spanischen Behörden kritisiert. Es habe in den Stunden nach der Havarie Probleme auf der technischen Ebene gegeben, sagte ein Sprecher des portugiesischen Außenministeriums am Montag der Nachrichtenagentur Lusa. Daraus müsse gelernt werden.

Die Nachbarstaaten wollen Mitte Dezember einen Vertrag zur Errichtung eines Frühwarnsystems unterzeichnen, mit dem künftig ökologische Katastrophen verhindert werden sollen. Lissabon warf Madrid vor, das Schiff nach seinem Unglück Richtung Portugal geschleppt zu haben. Die portugiesischen Küsten blieben von der Ölpest jedoch weitgehend verschont, da der Wind die schwarze Masse nach Norden trieb.

Der mit 77.000 Tonnen Öl beladene Tanker „Prestige“ war vor Nordwestspanien leckgeschlagen und vor einer Woche gesunken. Vor dem Untergang des Schiffes gelangten nach Schätzungen etwa 20.000 Tonnen Öl ins Meer.

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