Ein israelischer Regierungssprecher bestätigte am Freitag in Jerusalem Bemühungen um ein Treffen, nannte jedoch keine Einzelheiten. Nach Angaben von weiteren israelischen Behördenvertretern sollen die Gespräche in Jerusalem stattfinden und sich vor allem auf die Lage entlang der ägyptischen Grenze zum Gaza-Streifen konzentrieren. Laut der Zeitung “Haaretz” wolle man vor dem Hintergrund des Ansturms Hunderttausender Palästinenser auf die ägyptische Sinai-Halbinsel auf eine Lösung möglicherweise unter Einbeziehung Ägyptens hinarbeiten.
Bei der Nahost-Konferenz in Annapolis Ende November hatten Olmert und Abbas vereinbart, binnen eines Jahres die Hauptstreitpunkte wie Jerusalem, den Grenzverlauf, die israelischen Siedlungen im Westjordanland, die Flüchtlingsfrage sowie die Verteilung der Wasserressourcen zu lösen. Abbas und sein Premier Salam Fayyad haben Israel vorgeworfen, mit den andauernden militärischen Operationen in dem Hamas-kontrollierten Gaza-Streifen einen vom Westen unterstützten innerpalästinensischen Sicherheitsplan zu Fall gebracht zu haben. Der palästinensische Chefunterhändler Saeb Erekat warf Israel vor, die Nahost-Friedensbemühungen von US-Präsident George W. Bush mit der Fortsetzung des Siedlungsbaus gezielt zu unterlaufen. Israel hat zuletzt den Bau von 2500 neuen Wohneinheiten im besetzten Ostteil Jerusalems genehmigt und damit die in Annapolis gemachten Zusagen nicht eingehalten.
