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Ölkatastrophe in Zentralrussland

Nach dem Auslaufen von mindestens 300 Tonnen Öl aus einem havarierten russischen Güterzug befürchten die Behörden eine Verschmutzung von Europas größtem Strom, der Wolga.

Auch die Trinkwasserversorgung von Moskau sei möglicherweise gefährdet, sagte der stellvertretende Leiter der russischen Umweltbehörde, Oleg Mitwol, am Freitag. Er bezeichnete die Verseuchung als „die größte Umweltkatastrophe in Zentralrussland seit Jahren“.

Im Gebiet Twer nordwestlich der russischen Hauptstadt waren am Mittwochabend nach präzisierten Angaben 24 Kesselwagen mit schwerem Heizöl entgleist und vom Bahndamm gestürzt. Aus acht Waggons ergoss sich Öl in den Fluss Wasusa, einen Zulauf der oberen Wolga. Die eingesetzten Sperren reichten angesichts der Ölmenge nicht aus.

Experten befürchten, dass der Ölteppich Anfang kommender Woche das Verwaltungszentrum Twer erreichen werde. Etwa 100 Kilometer flussabwärts von Twer auf der Wolga liegt ein großer Stausee, aus dem Moskau mit Trinkwasser versorgt wird.

Die Umweltbehörde warnte Verbraucher im Gebiet Twer und anderen Regionen am Wolga-Lauf, dem Fluss Wasser zu entnehmen. Nach Mitwols Angaben sickerten große Mengen Öl bereits ins Grundwasser, was die Folgen des Unglücks noch unberechenbarer mache. Der Experte übte Kritik an den Ölfirmen Transneft und Transnefteprodukt, die keine Chemikalien und Ölsperren zur Verfügung gestellt hätten.

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