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Ohne Rettungsplan ist Alitalia in 7 Tagen pleite

Die Regierung Berlusconi hat den Gewerkschaften ein Ultimatum gestellt: Entweder geben sie innerhalb von sieben Tagen ihre Zustimmung zum Rettungsplan für die marode Airline, oder die Insolvenz müsse erklärt werden.

“Es gibt keine Alternativen zum Rettungsplan, in sieben Tagen ist die Fluggesellschaft pleite”, sagte Arbeitsminister Maurizio Sacconi. Er kündigte die Streichung von 3.250 Jobs bei der Alitalia als Bedingung zur Rettung der Airline an.

Neben diesen 3.250 Personen gebe es noch 2.750 weitere Mitarbeiter, die nicht Teil der “neuen Alitalia” sein werden. Sie sollen dem Schicksal der zu verkaufenden Sparten folgen, denen sie angehören. Somit belaufe sich die Zahl der Mitarbeiter, die nicht in die “neue Alitalia” einfließen, auf rund 6.000, berichteten italienische Medien am Freitag. 750 Mitarbeiter der Alitalia-Tochter Atitech in Neapel, die im Zuge der Alitalia-Sanierung verkauft werden muss, demonstrierten gegen den Rettungsplan. Aus Protest blockierten sie den Zugang zur Autobahn, die zum Flughafen Neapels führt.

Die neue Alitalia soll aus der Fusion der noch staatlichen Fluggesellschaft mit Italiens privater Airline Air One entstehen. Der Wert der Flotte der neuen Fluggesellschaft soll 4,2 Mrd. Euro betragen, geht aus dem Rettungsplan hervor. In maximal fünf Jahren soll die Alitalia-Flotte um 60 neue Maschinen ergänzt und auf 153 Maschinen zusammengeschrumpft werden. Bis 2013 soll die Zahl der Maschinen dann auf 158 wachsen. Der Alitalia-Anteil auf dem Heimmarkt Italien soll von 30 auf 55 Prozent mit 14 neuen Destinationen steigen.

Laut dem Sanierungsplan, der von dem Investorenbündnis CAI vorgelegt wurde, sollen die 14 soeben nach Rom-Fiumicino transferierten Interkontinentalflüge zum Flughafen Mailand-Malpensa. Der zweite Mailänder Flughafen Linate soll reiner City Airport für Flüge Rom-Mailand werden.

In einem Interview meinte CISL-Gewerkschaftsführer Raffaele Bonanni, das Sanierungsprojekt sei gut, denn es werde durch “starke Unternehmer” getragen. Außerdem sei die Zahl der Stellen, die geopfert werden müssen, geringer als erwartet. An dem Investorenbündnis beteiligen sich die Air One, die Mailänder Großbank Intesa San Paolo, sowie die Autobahngesellschaft Atlantia.

Die Fluggesellschaft Air France-KLM könnte einem Medienbericht zufolge bei einem Einstieg bei der angeschlagenen Konkurrentin Alitalia nach ein paar Jahren Mehrheitseignerin werden. Air France könnte sich zunächst mit zehn bis 20 Prozent an einer umstrukturierten Alitalia beteiligen, berichtet die französische Zeitung “La Tribune” im Voraus aus ihrer Freitagsausgabe. Air France-KLM selber hat die Absicht veröffentlicht als Minderheitsaktionäre bei der Alitalia einzusteigen.

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