Statt sich den anderen EU-Staaten anzupassen und Aufnahmehürden einzuführen, solle Österreich lieber als Vorbild für ein europaweit freies und offenes Hochschulsystem dienen und sich für ein solches auch einsetzen.
Gleichbehandlung der Studierenden
Es ist wichtig, dass es zu einer Gleichbehandlung der Studierenden innerhalb der EU kommt, so ÖH-Vorsitzende Barbara Wittinger (Grüne und Alternative StudentInnen/GRAS). Der Schlussantrag solle als Anlass genommen werden, um gemeinsam mit anderen Mitgliedstaaten Alternativen auszuarbeiten und verschiedene Modelle zu prüfen.
Zugangsbeschränkungen im europäischen Bildungsraum illegitim
Diesen aber als Basis für die Legitimation eines Numerus Clausus zu verwenden, wäre ganz klar der falsche Weg, weil Zugangsbeschränkungen eine Begrenzung des europäischen Bildungsraumes, der noch nicht existent ist, darstellen, meinte ihre Stellvertreterin Patrice Fuchs (Verband Sozialistischer StudentInnen/VSStÖ).
Ebenfalls für die Beibehaltung des offenen Uni-Zugangs tritt die Arbeiterkammer (AK) ein. Es dürfe nicht sein, dass die EU nichtösterreichische Studienbewerber, die in ihrem Land nicht studieren können, den Hochschulzugang in Österreich weit aufmacht. Damit würden große EU-Länder ihre Finanzierungsprobleme im Hochschulbereich damit lösen können, indem sie Studierwillige in Staaten ohne Zugangsbeschränkung umlenken.
Österreich weise bereits jetzt innerhalb der EU den höchsten Anteil an ausländischen Studierenden auf, hieß es in einer Aussendung. Das drohende Erkenntnis des EuGH könnte der Regierung das Scheinargument liefern, auch für Österreich ein System der Zugangsbeschränkung – etwa über Aufnahmeprüfungen – einzuführen, befürchtet die AK.