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ÖGK will Überweisungen zu CT und MRT deutlich reduzieren

Die ÖGK fordert eine striktere Prüfung von Überweisungen.
Die ÖGK fordert eine striktere Prüfung von Überweisungen. ©Canva (Sujet)
Die ÖGK muss sparen: Sie geht von einem Minus von 900 Millionen Euro aus. Um die Ausgaben zu reduzieren, fordert man eine strengere Prüfung von Überweisungen an Labore oder zu CT und MRT, was für Unsicherheit unter Ärzten und Patienten sorgt.

Für das Jahr 2024 geht die ÖGK von einem Minus von rund 900 Millionen Euro aus. Um diese finanzielle Belastung zu bewältigen, hat die Kasse in einem Schreiben an Ärztinnen und Ärzte gefordert, Überweisungen zu CT- und MRT-Untersuchungen strenger zu analysieren, wie der ORF berichtet.

Schreiben an Ärzte mit Maßnahmen zur Kostenreduktion

Laut ÖGK werden die Ausgaben für diese diagnostischen Verfahren im Jahr 2024 voraussichtlich um etwa 14 Prozent steigen, was einen zusätzlichen Aufwand von rund 30 Millionen Euro zur Folge hat.

Im besagten Brief hebt die ÖGK vier wesentliche Maßnahmen hervor, um die finanzielle Lage zu entlasten. Eine der zentralen Forderungen ist, dass Ordinationsassistentinnen und -assistenten keine Überweisungen mehr auf Wunsch der Patienten ausstellen.

Verunsicherung unter Ärzten und Patienten

Die Reaktion der Ärztekammer auf die Mitteilung war umgehend und negativ. Der Inhalt des Briefes habe eine große Unsicherheit unter den Ärzten sowie den Patienten verursacht. Es ist wichtig, dass klar ist, was medizinisch notwendig ist und welche Entscheidungen im besten Interesse des Patienten getroffen werden. Der ÖGK zufolge sei es nicht das Ziel, medizinische Leistungen einzusparen, sondern vielmehr eine gezielte Überprüfung der Notwendigkeit von Untersuchungen anzuregen.

Ärztekammer plädiert für digitale Lösung

Die Anbieter von Gesundheitsleistungen sind bereit, weiterhin notwendige Untersuchungen unabhängig von den neuen Empfehlungen der ÖGK zu verordnen. Dennoch haben die Ärzte betont, dass das aktuelle Arbeitsumfeld von einem hohen Druck geprägt ist, der sowohl die Ärzte als auch die Patienten belastet. Letztere verstehen oft nicht, warum sie lange in das Sozialsystem eingezahlt haben, um nun Schwierigkeiten bei der Inanspruchnahme von Leistungen zu erleben.

Die Ärztekammer sieht zwar ebenfalls Potenzial für Einsparungen, etwa durch die Vermeidung von Doppelbefundungen, plädiert jedoch für eine digitale Lösung, die derzeit noch fehlt.

(Red)

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