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Offenes Mikrofon: Trump spricht mit Macron über möglichen Deal Putins

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski, US-Präsident Donald Trump und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bei einem Gruppenfoto mit europäischen Staats- und Regierungschefs in der Cross Hall des Weißen Hauses in Washington am 18. August 2025.
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski, US-Präsident Donald Trump und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bei einem Gruppenfoto mit europäischen Staats- und Regierungschefs in der Cross Hall des Weißen Hauses in Washington am 18. August 2025. ©APA/AFP
Ein offenes Mikrofon hat beim gestrigen Ukraine-Gipfel im Weißen Haus ein vertrauliches Gespräch zwischen Donald Trump und Emmanuel Macron festgehalten. Dabei äußerte Trump die Einschätzung, Wladimir Putin wolle ein Abkommen schließen.

An dem Treffen nahmen neben Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auch mehrere europäische Spitzenvertreter teil, darunter Macron. Während einer kurzen Unterredung wandte sich Trump leise an den französischen Präsidenten.

Wörtlich sagte er: "Ich glaube, er will einen Deal machen. Ich glaube, er will einen Deal für mich machen. Verstehst du das? So verrückt das auch klingen mag." Die Bemerkung war offenbar nicht für die Öffentlichkeit bestimmt und wurde nur durch ein noch aktives Mikrofon aufgezeichnet.

Bezug auf Treffen in Alaska

Trumps Äußerung bezieht sich nach Einschätzung von Beobachtern auf sein Gespräch mit Putin am Freitag zuvor in Alaska. Dort hatte Trump gemeinsam mit seinem Sondergesandten Steve Witkoff erklärt, man habe den russischen Präsidenten zu einer Art Zusage bewegt: Sollte Russland ein künftiges Friedensabkommen mit der Ukraine brechen, würden die USA und weitere Nato-Staaten der Ukraine militärisch beistehen.

Einschätzung von Witkoff

Witkoff sprach in einem Interview von einem "Artikel-5-ähnlichen Schutz", in Anlehnung an die Nato-Beistandsklausel. Diese sieht vor, dass ein Angriff auf ein Mitglied als Angriff auf alle gilt. "Das ist das erste Mal, dass wir je die Russen dem zustimmen hörten", sagte Witkoff am Sonntag gegenüber CNN. Damit deutete er auf eine bislang beispiellose Gesprächssituation mit Russland hin.

Reaktionen aus Moskau

Das russische Außenministerium stellte die Darstellung umgehend infrage. In einer Erklärung hieß es, Russland werde keine Nato-Truppen in Friedensmissionen nach einem Waffenstillstand akzeptieren. Ein solches Vorgehen berge das Risiko einer Eskalation und könne den Konflikt zu einer globalen Konfrontation ausweiten. Präsident Putin selbst äußerte sich bislang nicht zu den Vorgängen.

Trumps eigene Bewertung

Trump zeigte sich hingegen zuversichtlich. Auf seiner Plattform Truth Social sprach er von einem "sehr guten, frühen Schritt für einen Krieg, der seit fast vier Jahren andauert". Zudem erklärte er: "Alle sind sehr glücklich über die Möglichkeit eines Friedens für Russland/Ukraine."

(VOL.AT)

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