Offener Kühlschrank feierte Geburtstag

Dornbirn. Was mit einer Idee und viel Idealismus begonnen hat, wurde zur Erfolgsgeschichte. Im Oktober 2018 wurde in der Stadtbücherei Dornbirn der erste Offene Kühlschrank eröffnet – inzwischen sind es allein in Dornbirn vier und insgesamt 13 in ganz Vorarlberg. „Wenn wir die geretteten Lebensmittel der letzten fünf Jahre in Boxen übereinanderstapeln würden, wäre es ein Turm von circa 650 Metern – dieser würde von der Karren-Talstation bis zur Staufenspitze reichen“, freut sich die Initiatorin Ingrid Benedikt. Anlässlich des fünften Geburtstags des Offenen Kühlschranks hatte sie zusammen mit ihren ehrenamtlichen Teams in die Stadtbibliothek Dornbirn geladen.
Bring und nimm
Für die zahlreichen Gäste gab es einen multimedialen Rückblick auf fünf Jahre Offener Kühlschrank und Ingrid Benedikt erklärte nochmal das Konzept: „Der Offene Kühlschrank ist ein Umweltprojekt und kein Sozialprojekt. Unter dem Motto ˏBring und nimmˊ können abgelaufene Lebensmittel, die noch zum Verzehr geeignet sind – oder Ernteüberschüsse, zu viel Gekauftes oder Gekochtes – abgegeben werden.“ Jeder kann bringen und jeder kann mitnehmen – es geht darum, dass Lebensmittel nicht weggeworfen werden.
Lebensmittel erzählen
Kleine Videos veranschaulichten die Geschichten der Lebensmittel, die im Offenen Kühlschrank eine zweite Chance bekommen. So erfuhren die Gäste, wie Gurke, Birne, Erdbeere, Schocki, Vollmilch oder Gouda über Umwege im Offenen Kühlschrank landen. Die Texte dazu wurden in einer Schreibwerkstatt in der Stadtbibliothek mit der 3b der Mittelschule Markt und ihrer Deutschlehrerin Elke Hoch geschrieben, gemeinsam mit der Medienpädagogin Jessica Navarro als Hörspiele aufgenommen und von der 3b und der 3a der MS Markt mit ihrer Lehrerin Andrea Walther als textile Kunstwerke umgesetzt. „Wir haben die Geschichten außerdem als Podcasts auf Podigee und Spotify hochgeladen“, verriet die Leiterin der Schreibwerkstatt Naemi Sander. Zu finden sind sie unter https://offener-kuehlschrank.podigee.io/ und unter https://open.spotify.com/show/0miuI3YuqduYpgfJY7Ifvk?si=42c9671fb8754e78.
Menschen sensibilisieren
Mittlerweile geht es beim Offenen Kühlschrank nicht mehr nur darum, Lebensmittel zu retten. „Ein wichtiger Teil unserer Arbeit ist die Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung für das Thema Lebensmittelverschwendung. Wir nützen jede Gelegenheit, um mit Menschen ins Gespräch zu kommen“, betonte Ingrid Benedikt. So werden zum Beispiel Reste-Kochkurse angeboten oder Workshops in Schulen durchgeführt. Alle Infos zu den Standorten und Projekten der Offenen Kühlschränke findet man unter https://offener-kuehlschrank.at/.