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Offenbar Putschversuch in Kongo

Bewaffnete Rebellen haben in der kongolesischen Hauptstadt Kinshasa am Sonntag mehrere militärische Einrichtungen und einen privaten Fernsehsender angegriffen.

Der britische Botschafter Jim Atkinson sprach von einem Putschversuch gegen Präsident Joseph Kabila. Die Rebellen seien offenbar Anhänger des verstorbenen Diktators Mobutu Sese Seko, der 1997 gestürzt worden war. Nach vierstündigen Gefechten flauten die Kämpfe am späten Vormittag ab, die Regierungstruppen konnten die Angriffe der Rebellen offenbar abwehren.

Regierungssprecher Vital Kamerhe erklärte, die Gefechte hätten einen Soldaten das Leben gekostet, zwei weitere seien verletzt worden. „Wir haben die Situation unter Kontrolle”, sagte er. Einige Angreifer seien festgenommen worden, außerdem hätten Regierungssoldaten Waffen und Munition beschlagnahmt. Botschafter Atkinson erklärte, nach seinen Informationen sei Kabila in Sicherheit. Die Rebellen seien wahrscheinlich in den vergangenen Tagen und Wochen in das Land eingedrungen.

Tausende Soldaten Mobutus waren nach dessen Sturz über den Fluss Kongo nach Brazzaville geflüchtet, die Hauptstadt der benachbarten Republik Kongo. Kabila steht einer Allparteienregierung vor, auf die sich Regierung und Rebellen in einem Friedensabkommen geeinigt hatten. Die jahrelangen Kämpfe in Kongo kosteten nach Schätzungen von Hilfsorganisationen mehr als drei Millionen Menschen das Leben.

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