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Offenbar 30 Männer für Terror-Aktionen in Bombay rekrutiert

Die zehn Attentäter der Anschläge von Bombay (Mumbai) waren einem Medienbericht zufolge Teil einer Gruppe von 30 Selbstmordattentätern.

Die Vernehmungen des einzigen überlebenden Extremisten hätten ergeben, dass insgesamt 30 Männer gemeinsam eine hoch spezialisierte Kampfausbildung durchlaufen hätten, zitierte die “New York Times” am Mittwoch auf ihrer Internetseite den Vize-Polizeichef von Bombay, Deven Bharti. Teil ihres Trainings sei auch der Kampf zur See gewesen. Indien habe zwar keinen Grund anzunehmen, dass sich die übrigen 20 Männer noch in dem Land aufhielten. Dies sei aber nicht auszuschließen, sagte Bharti weiter. Bei dem dreitägigen Sturmlauf durch die größte indische Stadt hatten die zehn Attentäter Ende November 171 Menschen getötet.

Am Ende des Trainingsprogramms hätten die Anführer der pakistanischen Extremistengruppe Lashkar-e-Taiba zehn Männer für die Anschläge in Bombay ausgewählt und von der Gruppe getrennt. Diese seien dann in ein abgelegenes Haus gebracht und dort weitere drei Monate ausgebildet worden. Unmittelbar vor den Anschlägen habe Lashkar-e-Taiba sie in Zweiergruppen aufgeteilt und ihnen ein Ziel in der Finanzmetropole zugewiesen. Keine Gruppe habe mit einer anderen darüber sprechen dürfen, sagte Bharti weiter.

Der indische Minister für auswärtige Angelegenheiten, E. Ahamed, forderte unterdessen den UN-Sicherheitsrat auf, die pakistanische Untergrundgruppe Jamaat-ud-Dawa auf ihre Terrorismusliste zu setzen. Die Gruppe gilt als Speerspitze der Lashkar-e-Taiba, die vor allem in dem zwischen beiden Ländern umstrittenen Gebiet Kaschmir aktiv ist und auch für einen Anschlag auf das indische Parlament verantwortlich gemacht. Dieser hatte die beiden atomar bewaffneten Rivalen 2001 beinahe an den Rand ihres vierten Krieges gebracht.

Unterdessen wurde bestätigt, die beiden mutmaßlichen Drahtzieher der Anschläge seien in Pakistan in Haft. Das bestätigte am Mittwoch Ministerpräsident Yousuf Raza Gilani. Zaki-ur-Rehman Lakhvi und Zarar Shah seien in Gewahrsam der pakistanischen Behörden und würden vernommen. Die Behörden hatten schon zuvor bekanntgegeben, dass Lakhvi am Sonntag bei einer Razzia in einem Ausbildungslager militanter Islamisten an der Grenze zu Indien festgenommen wurde.

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