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ÖFB-Teamtorhüter beim Debüt

Meist ging es gut. Nur wenige verloren bei ihrem ersten Auftritt.

Es hat wohl schon eine leichtere Aufgabe für debütierende österreichische Team-Torhüter gegeben, als diejenige, die Roland Goriupp am Samstagabend in der BayArena im freundschaftlichen Duell mit den von Medien, Öffentlichkeit und Teamchef Rudi Völler heiß gemachten Deutschen erwartete. Ein Blick zurück zeigt, dass nicht wenige der einstigen ÖFB-Keeper bei ihrem jeweils ersten Einsatz recht ungeschoren, zumindest ungeschlagen davon gekommen sind und auch etliche kein Tor kassierten.

Um mit dem Rekord-Nationaltormann Friedl Koncilia (84 Berufungen) zu beginnen. Der Kärntner musste sich bei seinem Debüt am 27.September 1970 (1:1 in Budapest gegen Ungarn) nur ein Mal (Vidats) geschlagen geben. Franz Wohlfahrt mit 59 Einsätzen die Nummer zwei, kassierte beim 2:2 am 18.8.1987 in St. Gallen gegen die Schweiz keinen Treffer, als er zur zweiten Hälfte Klaus Lindenberger ablöste, stand es schon 2:1 für die Gastgeber. Michael Konsel (43 Spiele) hingegen erlebte ein „schwarzes“ Debüt, musste er doch am 16.10.1985 beim 0:3 in Linz gegen Jugoslawien schon in der ersten Hälfte drei Mal den Ball aus dem Netz holen, Vujovic (2) und Mrkela hatten getroffen.

Über ein besonderes Erfolgserlebnis durfte sich Walter Zeman freuen. Debüt als 18-Jähriger am 6. Dezember 1945 gegen Frankreich und dann noch ein 4:1-Sieg. Für den „Tiger und Panther“ späterer Rapid- und Team-Tage wurden es dann insgesamt 41 Spiele. Ebenfalls ein Tor erhielt Klaus Lindenberger in seinem ersten Ländermatch am 28. April 1982 beim 2:1 in Wien gegen die Tschechoslowakei, wobei Jakubec der Bezwinger des ebenfalls 41-fachen Internationalen war.

Kurt Schmied (38) blieb wiederum bei seinem ersten Teamauftritt am 9. Mai 1954 in Wien unbezwungen, Österreich schlug Wales mit 2:0. Gernot Fraydl (27) kassierte am 27. Mai 1961 beim 3:1 in Wien gegen England zwar ein Tor, aber das war wirklich zu verschmerzen.

Von den Torhütern aus jüngerer und jüngster Zeit blieb Alex Manninger (10) mit dem 0:0 in Malmö gegen Schweden 1999 ohne Verlusttreffer, kassierte Otto Konrad beim 1:4 1989 in Oslo zwei Tore (Löken und Kojedal), als er in der 46. Minute für Lindenberger kam. Wolfgang Knaller (4) verlor mit dem 1:2 1991 in Belfast gegen Nordirland ebenfalls, Dowie und Black trafen.

Zu den ÖFB-Teamkeepern, die ihr Debüt siegreich und ohne Verlusttor schafften, gehörten z.B. auch Wunderteam-Schlussman Rudi Hiden (3:0 gegen Jugoslawien), Willi Harreither (1:0 gegen die UdSSR), Herbert Stachowicz (4:0 gegen Malta), Adolf Antrich (6:0 gegen Irland), Helmut Maurer (1:0 gegen Ungarn) und Günter Paulitsch (1:0 gegen die UdSSR).

Zumindest siegreich blieben auch Gerald Fuchsbichler (2:1 gegen Finnland), Roman Pichler (2:1 gegen Italien) und Herbert Feurer (3:1 gegen Ungarn). Die Bilanz des aktuellen Team-Torhütertrainers ist äußerst bemerkenswert: 7 Spiele, 6 Siege, 1 Remis, Torverhältnis 17:2 und das fast durchwegs in WM-Qualifikationsspielen. „Funki“ musste sich nur dem Ungarn Bodony und dem Finnen Valves geschlagen geben.

Das vielleicht schwerste Debüt hatte Rudi Szanwald (12), der am 16.10.1955 beim 1:6 in Budapest gegen die damals allerdings Weltklasse verkörpernden Magyaren ein halbes Dutzend Treffer kassierte. Von den bekannteren und öfter eingesetzten Torhütern begann Herbert Rettensteiner (15) mit einer Niederlage, beim 1:3 1970 in Wien gegen die Tschechoslowakei erhielt der zur Pause eingewechselte Tiroler aber kein Tor, die waren alle vor Seitenwechsel Harreither „passiert“.

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