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ÖVP will mehr Trainingsmöglichkeiten in Wien

ÖVP-Stadtrat Wölbitsch fordert Verbesserungen in der Wiener Sportlandschaft.
ÖVP-Stadtrat Wölbitsch fordert Verbesserungen in der Wiener Sportlandschaft. ©APA
Die ÖVP wünscht sich Verbesserungen in der Wiener Sportlandschaft, vor allem werden vom nicht amtsführenden Stadtrat Markus Wölbitsch mehr Trainingsmöglichkeiten für Verbände gefordert.

Das Rathaus behandle den Sport wie ein "ungeliebtes Stiefkind", beklagte Wölbitsch in einer Pressekonferenz. Wobei er Sportstadtrat Peter Hacker (SPÖ) vorsichtig lobte, da dieser "Bewegungsbereitschaft" signalisiere. Dieses "Window of Opportunity" wollen die Türkisen nutzen, um ihre Vorschläge einzubringen.

Handlungsbedarf bei der Infrastruktur im Sport-Bereich

Handlungsbedarf gibt es laut ÖVP etwa bei der Infrastruktur. Es brauche neue Mehrzweckhallen, vor allem für Ballsportarten sowie die Bereiche Leichtathletik und Turnen. Hier könne man auch eine entsprechende Nutzung von Teilen der Wiener Stadthalle andenken. Die derzeit größte Konzerthalle Österreichs wird ja in einigen Jahren durch die neue Eventhalle in Neu Marx abgelöst.

Unterstützung für dieses Anliegen gab es von Dagmar Schmidt, Präsidentin der ÖVP-nahen Sportunion Wien. Sie kritisierte, dass Turner wegen der begrenzten Öffnungszeiten etwa an Feiertagen und Sonntagen nicht im Dusika-Stadion trainieren könnten. "Im Jänner war die Anlage einen Monat lang wegen einer Leichtathletikveranstaltung überhaupt geschlossen", monierte Schmidt das Fehlen von Ausweichmöglichkeiten.

Schwimmsportzentrum für Wien

Wölbitsch wünscht sich außerdem ein Schwimmsportzentrum: "Das Stadthallenbad reicht nicht." Außerdem müsse Wien die Initiative ergreifen, wenn es um die Zukunft des Praterstadions geht. Geht es nach der ÖVP, soll dort - "egal ob Renovierung oder Neubau" - eine Trainings- und Wettkampfstätte für mehrere Sportarten entstehen. Ein reines Fußball-Oval sei nicht sinnvoll.

Leichtathletik-Trainer Wilhelm Lilge äußerte sich zu den - vor allem von der FPÖ gewälzten - Neubauplänen für das Happelstadion äußerst skeptisch. In Budapest habe ein derartiges Projekt 800 Mio. Euro gekostet, insofern sei die Finanzierung eines solchen Vorhabens hierzulande unrealistisch und auch nicht nötig. Man brauche keine "Prunkbauten", wo dann vielleicht "einmal in 100 Jahren" ein Champions-League-Finale stattfinde, sondern funktionale Trainingsstätten. Auch einen "Olympiastützpunkt", wie es welche in anderen Bundesländern gebe, würde Lilge begrüßen.

Sportgutschein für Kinder

Abgesehen davon forderte Wölbitsch die Einführung eines Sportgutscheins für Kinder. Schüler ab der dritten Volksschulklasse sollen so die Möglichkeit erhalten, ein Jahr lang kostenlos bei einem Verein trainieren zu können. Darüber hinaus plädierte der ÖVP-Politiker für eine Erhöhung der Sportförderung, die derzeit nur 0,3 Prozent des städtischen Gesamtbudgets betrage: "Da ist noch Spielraum nach oben." Hoffnungen setzen die Türkisen auch auf das Sportstättenkonzept, an dem die Stadt gerade arbeitet. Ergebnisse wurden für Ende des Jahres angekündigt.

SPÖ verweist auf Sportstättenplan

Angesichts der Verbesserungswünsche der ÖVP für die Wiener Sportlandschaft hat die SPÖ am Mittwoch betont, hier würden Dinge gefordert, "die bereits angegangen wurden". Gemeinderat Thomas Reindl verwies in einer Aussendung auf den derzeit in Arbeit befindlichen Sportstättenentwicklungsplan, der bis Jahresende vorliegen werde.

"Eingebunden sind nicht nur externe Experten, die Fach- und Dachverbände, sondern auch die ÖVP. Die Gespräche sind bisher sehr konstruktiv verlaufen. Wenn es nun zusätzliche Vorschläge geben sollte, freuen wir uns darüber", adressierte Reindl an die Türkisen. Der Plan werde jedenfalls "konkrete Umsetzungsvorschläge zu Projekten im Breiten-, Spitzen- und Trendsport" enthalten, wurde angekündigt. Neben den Sportstätten der Stadt würden in das Konzept auch Bundes- und Schulsportanlagen, Schwimmbäder und öffentlich zugängliche Räume wie die Donauinsel und der Prater einbezogen, ebenso die von der ÖVP angesprochene Stadthalle, versicherte der SPÖ-Abgeordnete.

(APA/Red)

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