AA

ÖVP verlor vor allem im Wald- und Mostviertel Stimmen

Starke Verluste für Volkspartei im Wald- und Mostviertel.
Starke Verluste für Volkspartei im Wald- und Mostviertel. ©APA/ERWIN SCHERIAU
Bei der NÖ-Landtagswahl am Sonntag hat die ÖVP im Wald- und Mostviertel den größten Rückgang an Stimmberechtigten nach Abschaffung des Zweitwohnsitzer-Wahlrechts überdurchschnittlich große Verluste verzeichnet.
Verluste in den Gemeinden
Das vorläufige Endergebnis

Besonders stark fiel das Minus laut dem vorläufigen Endergebnis der Landtagswahl in NÖ aber im Mostviertel aus. In den Heimatgemeinden der Minister Gerhard Karner und Klaudia Tanner musste die ÖVP große Verluste hinnehmen.

Kein Wahlrecht für Zweitwohnsitzer dürfte ÖVP geschadet haben

Laut einer Analyse von SORA 2018 war davon auszugehen, dass vor allem die ÖVP durch die Wahlrechtsänderung verliert, während sie SPÖ und FPÖ zugute komme. Insgesamt waren knapp 1,3 Millionen Niederösterreicher und damit rund 97.500 weniger Stimmberechtigte zugelassen.

Überdurchschnittlich große Verluste in Gmünd für die ÖVP

Im Bezirk Gmünd, wo mit 17,6 Prozent nach der Abschaffung des Zweitwohnsitzer-Wahlrechts der größte Rückgang an Stimmberechtigten verzeichnet wurde, hat die ÖVP überdurchschnittlich große Verluste verzeichnet. Mit einem Minus von 13,50 Prozentpunkten auf 40,46 Prozent lag das Ergebnis aber noch über dem Wert auf Landesebene. Die FPÖ legte fast im gleichen Ausmaß - um 13,81 Prozentpunkte - zu und verdoppelte ihr Resultat gegenüber 2018 auf 27,16 Prozent. Das bedeutete Platz zwei vor der SPÖ, die um 2,74 Prozentpunkte auf 23,32 Prozent verlor. Grüne und NEOS erreichten jeweils ein kleines Plus auf um die 4,5 Prozent.

Absolute Mehrheit für ÖVP in Horn

Der Bezirk Horn - mit 15,7 Prozent Minus bei den Stimmberechtigten gegenüber 2018 - verzeichnete mit 53,55 Prozent (trotz eines Rückgangs von 11,46 Prozentpunkten) nach wie vor - und damit als einziger Wahlkreis - eine absolute ÖVP-Mehrheit. Die FPÖ legte um 10,41 Prozentpunkte auf 22,13 Prozent zu und überholte wie auch auf Landesebene die Freiheitlichen. Die SPÖ verbuchte ein Minus von 1,77 Prozentpunkten auf 14,03 Prozent. Grüne und NEOS verzeichneten ein Plus auf 5,43 bzw. 4,87 Prozent.

FPÖ legte in Waidhofen a.d. Thaya und Zwettl ordentlich zu

Im Bezirk Waidhofen a.d. Thaya (mit 15,1 Prozent weniger Wahlberechtigten) erzielte die Volkspartei mit 8,59 Prozent geringere Einbußen als auf Landesebene und kam auf 46,46 Prozent. Die FPÖ legte um 10,23 Prozentpunkte auf 30,58 Prozent zu. Die SPÖ blieb mit einem Minus von 3,78 Prozentpunkten auf 13,04 Prozent auf Platz drei.

Auch im Bezirk Zwettl legte die FPÖ im fast gleichen Ausmaß zu, wie die ÖVP verlor. Starke Verluste für die Volkspartei zeigten sich auch in den Mostviertler Wahlkreisen - die höchsten in Waidhofen a.d. Ybbs, der Heimatstadt von Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, mit minus 18,42 Prozentpunkten auf 36,76 Prozent, und im Bezirk Scheibbs mit einem Rückgang von 16,09 Prozentpunkten auf 43,39 Prozent. Die Freiheitlichen legten jeweils stark zu.

Verluste in Heimatgemeinden von Karner und Tanner

In den Heimatgemeinden der Bundesregierungsmitglieder Gerhard Karner und Klaudia Tanner fielen die Verluste für die Volkspartei überdurchschnittlich hoch aus. In der Gemeinde Texingtal (Bezirk Melk), aus der Innenminister Karner stammt, büßte die ÖVP satte 24,01 Prozentpunkte ein, erreichte mit 50,63 Prozent aber nach wie vor die Absolute. Ganze 21,18 Prozentpunkte Plus und damit eine Vervielfachung des Wahlergebnisses gab es für die Freiheitlichen, die 29,83 Prozent erzielten. Unter zehn Prozent landeten SPÖ, Grüne und NEOS.

In Tanners Heimatgemeinde Gresten (Bezirk Scheibbs) ging der ÖVP-Stimmenanteil um 17,08 Prozentpunkte auf 36,19 Prozent zurück. Platz zwei und drei wurden wie auf Landesebene getauscht - die FPÖ wurde mit plus 15,82 Prozentpunkten auf 27,44 Prozent zweitstärkste Kraft, die SPÖ kam mit einem Rückgang von fast zwei Prozentpunkten auf 25,39 Prozent auf Rang drei. Dahinter reihten sich NEOS und Grüne ein.

(APA/Red)

  • VIENNA.AT
  • Landtagswahl Niederösterreich
  • ÖVP verlor vor allem im Wald- und Mostviertel Stimmen
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen