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ÖVAG-Abwertung bescherte Volksbank Vorarlberg 2011 negatives EGT

Volksbank: Die Krise wirft ihre Schatten.
Volksbank: Die Krise wirft ihre Schatten. ©APA
Die ÖVAG-Abwertung hat der Volksbank Vorarlberg 2011 ein negatives Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) von 2,06 Mio. Euro beschert (2010: plus 1,32 Mio. Euro). Das Konzernperiodenergebnis brach um 75,2 Prozent ein, blieb mit 395.000 Euro (2010: 1,6 Mio. Euro) aber leicht positiv, was Vorstandsvorsitzender Gerhard Hamel und seine Vorstandskollegen Helmut Winkler und Stephan Kaar angesichts der "widrigen Umstände" am Mittwoch bei der Bilanzpressekonferenz als "respektables Ergebnis" bezeichneten.

Die “schmerzliche Abwertung” der ÖVAG-Beteiligung von heuer 8,8 Mio. Euro, die Eurokrise und die verhaltene Börsenentwicklung hätten das Geschäftsjahr geprägt. Während die ÖVAG-Beteiligung vor der Krise jährlich rund 1,5 Mio. Euro an Dividende abwarf, habe man seit 2009 insgesamt rund 22 Mio. Euro abgeschrieben. Laut Hamel hat die Volksbank Vorarlberg zudem 12,4 Mio. Euro zur Rettung des Spitzeninstituts beigetragen, betonte Hamel. Das operative Geschäft sei mit einem Betriebsergebnis von rund 15 Mio. Euro (2010: rund 18 Mio. Euro) weniger stark gefallen, so Hamel, der seit Frühjahr 2012 den Vorstand leitet.

“Geschäft in Vorarlberg nicht direkt betroffen”

Angesichts der schwierigen Situation zeige sich, wie wertvoll die Eigenständigkeit als regionale Volksbank sei. “Wichtig dabei ist, dass die ÖVAG-Situation unser Geschäft in Vorarlberg nicht direkt betrifft”, betonte Hamel. Es habe sich auch in den über 50.000 geführten Beratungsgesprächen gezeigt, dass die Kunden Vertrauen hätten und zwischen der ÖVAG und den regionalen Volksbanken zu unterscheiden wüssten, so dazu Vorstand Kaar.

Die Forderungen an Kunden betrugen im abgelaufenen Geschäftsjahr 1,89 Mrd. Euro (2010: 1,93 Mrd. Euro), die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden blieben mit rund 1,27 Mrd. Euro auf dem Vorjahresniveau. Stolz zeigte man sich über die Spareinlagen, die von 453 auf 470 Mio. Euro zunahmen. Die Eigenmittel beliefen sich auf 199,8 Mio. Euro (2010: 198,9 Mio. Euro), die Eigenmittelquote betrug 11,9 Prozent, sagte Winkler. “2012 wird der Fokus auf der weiteren Stärkung der Eigenmittel liegen”, so der Vorstand. Für das heurige Jahr sei man “zuversichtlich”, man hoffe auf ein gutes operatives Ergebnis.

Volksbank: Probleme auch mit Auslandstöchtern

Weiter nicht nur Freude machten dem Vorstand 2011 die Auslandstöchter in der Schweiz und Liechtenstein. Diese wurden nach der Finanz- und Wirtschaftskrise zu Universalbanken umgeformt mit Schwerpunkten auf Private Banking, Depotbankengeschäft und Hypothekarfinanzierungen sowie der Betreuung von Vorarlberger Grenzgängern. “Die Zeiten, in denen die Auslandstöchter bis zu 40 Prozent zum Konzernergebnis beitrugen, sind vorbei”, sagte Hamel. Während man mit der Performance der Volksbank AG in Liechtenstein 2011 zufrieden sei, griffen die strukturellen Änderungen in der Schweiz noch nicht wie gewünscht. In Liechtenstein, wo im Mai 2011 die Treuhand-Tochter Juricon verkauft wurde, erwirtschaftete man einen Jahresüberschuss vor Steuern von 2,04 Mio. Euro (2010: 8,06 Mio.). Die Volksbank AG in der Schweiz blieb beim Jahresüberschuss vor Steuern mit einem Minus von 331.000 Euro in den roten Zahlen (2010: minus 2,67 Mio. Euro), als Belastungen erwiesen sich die Frankenstärke und Unsicherheiten in Zusammenhang mit den Steuerabkommen.

(APA)

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