Österreichs Akademiker beim Homeoffice international im Mittelfeld

Für die Untersuchung wurden zwischen November 2024 und Februar 2025 in 40 Ländern zahlreiche Personen im Alter von 20 bis 64 Jahren befragt. Ein allgemeiner Rückgang ins Büro war nicht zu erkennen. "Trotz prominenter Beispiele von Unternehmen, die ihre Beschäftigten zurück ins Büro holen, zeigen unsere Ergebnisse, dass die Homeoffice-Quote seit 2023 international stabil ist", erklärt Ifo-Wissenschaftler Mathias Dolls.
Kanada bei Homeoffice an Spitze - Südkorea und China hinten
Den höchsten Homeoffice-Anteil unter Vollzeitbeschäftigten ermittelten die Wirtschaftsforscher mit 1,9 Tagen in Kanada. Dahinter folgen das Vereinigte Königreich mit 1,8 und Finnland mit 1,7 Tagen. Auf 1,6 Tage kamen - außer Deutschland - auch die USA und Indien, wobei der Anteil in den USA beim Blick auf die weiteren Nachkommastellen etwas höher als in Deutschland ist. Am wenigsten aus dem Homeoffice gearbeitet wird der Studie zufolge in Südkorea mit 0,5 Tagen, China und Griechenland mit 0,6 Tagen sowie Japan mit 0,7 Tagen. In den deutschen Nachbarländern variieren die Werte - von 0,9 Tagen in Dänemark über 1,0 in Frankreich, 1,1 in Polen, 1,2 in Österreich und 1,3 in Tschechien bis zu 1,4 in den Niederlanden. Belgien, Luxemburg und die Schweiz waren nicht Teil der Erhebung.
Homeoffice: Individualität der Gesellschaft und Lebenssituation machen einen Unterschied
Dass sich die Homeoffice-Nutzung zwischen den Ländern unterscheidet, liege laut einer früheren Studie vor allem daran, "wie wichtig Individualität in einer Gesellschaft" sei, sagt Dolls. "Das geht in der Regel mit einem höheren Vertrauen zwischen Beschäftigten und Arbeitgebern einher. Die Individualität ist in den englischsprachigen Ländern besonders ausgeprägt und erklärt ihre Spitzenplätze." Auch Irland und Neuseeland liegen über dem globalen Durchschnitt. Wie häufig von Zuhause gearbeitet wird, hängt der Studie zufolge auch von der Lebenssituation der Arbeitnehmer ab. Beschäftigte mit Kindern teilen ihre Arbeitswoche demnach häufiger zwischen dem Homeoffice und dem Standort des Arbeitgebers auf, während Beschäftigte ohne Kinder häufiger entweder vollständig remote oder vollständig vor Ort arbeiten. Große Unterschiede zwischen Männern und Frauen fanden die Forscher nicht.
(APA/Red)