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Österreichischer Diplomat besuchte inhaftierten Max Zirngast in Ankara

Zirngast dürfte in der Haft alles bekommen, was er brauche.
Zirngast dürfte in der Haft alles bekommen, was er brauche. ©APA/AFP/IPEK YUKSEK
Nach der Festnahme des Journalisten Max Zirngast in der Türkei besuchte ihn am Freitag in der Haft erstmals ein österreichischer Diplomat. Es gehe ihm "den Umständen entsprechend gut".

Mehr als zwei Wochen nach der Festnahme des Journalisten Max Zirngast hat ihn am heutigen Freitag erstmals ein österreichischer Diplomat in türkischer Haft besuchen können. Ein Konsul der Botschaft Ankara sei etwa eine Stunde bei Zirngast gewesen, teilte ein Sprecher des Wiener Außenamts der APA mit. Zirngast gehe es “den Umständen entsprechend gut”.

Konsul besuchte inhaftierten Österreicher in Ankara

Wie aus Diplomatenkreisen verlautete, dürfte der junge Österreicher in der Haftanstalt in Ankara alles bekommen, was er brauche. So werde etwa auch auf seine Ernährungsgewohnheiten Rücksicht genommen. Allerdings ist weiterhin völlig unklar, wie lange er noch in Haft bleiben muss. Derzeit habe der Staatsanwalt Zeit, die Anklage auszuarbeiten. Dafür gebe es zwar Fristen, doch könnten diese verlängert werden.

Der in Ankara studierende Journalist war am 11. September unter Terrorvorwürfen festgenommen worden. Vertraute und Experten haben den Vorwurf, der für verschiedene linke Medien schreibende Zirngast habe Kontakte zu verbotenen kommunistischen Gruppen gehabt, als absurd zurückgewiesen. Sie schließen nicht aus, dass er eine “politische Geisel” ist, mit der Ankara Druck auf Österreich ausüben will.

Treffen einen Tag nach Van der Bellens Besuch bei Erdogan

Die österreichische Bundesregierung hat Ankara unmittelbar nach der Festnahme aufgefordert, die Vorwürfe gegen Zirngast zu konkretisieren oder ihn sofort freizulassen. Weder das eine noch das andere ist bisher passiert. Bundespräsident Alexander Van der Bellen thematisierte den Fall am Mittwoch bei einem Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan am Rande der UNO-Generalversammlung in New York.

“Wir setzen uns mit den Mitteln des konsularischen Schutzes und der Diplomatie für Max Zirngast ein”, betonte ein Sprecher gegenüber der APA. Konkret seien auch weitere Haftbesuche in Aussicht genommen. Wohlwollend steht das Außenamt auch der am Mittwoch gestarteten Solidaritätsaktion für den Österreich gegenüber: “Alles, was Herrn Zirngast nützt, wird von uns begrüßt.”

(APA/Red)

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