Österreichischer Buchpreis als Gamechanger

Dornbirn. Auf Einladung der Vorarlberger Lehrerinitiative (VLI) und der Unabhängigen Bildungsgewerkschaft (UBG) war die Gewinnerin des Österreichischen Buchpreises 2022 Verena Roßbacher zu Gast in der Stadtbibliothek Dornbirn. „Die vielen anwesenden Lehrerinnen und Lehrer muss ich gleich zu Beginn enttäuschen – es gab keinen Schlüsselmoment im Deutschunterricht, der mich bewogen hätte, Schriftstellerin zu werden. Im Gegenteil, ich erinnere mich an einen Aufsatz, der aufgrund von ˏzu viel Fantasieˊ mit einem Vierer benotet wurde“, so die gebürtige Vorarlbergerin. Den Wunsch, Autorin zu werden, habe sie schon sehr früh gehegt und mit neun Jahren einen ersten 60-seitigen Romanversuch unter dem Titel „Robinson Crusoe im Jahr 2000“ geschrieben, erzählte die Buchpreisträgerin vor vollen Rängen in der Stadtbibliothek.
Humor zentrales Element
Im Gepäck hatte Verena Roßbacher ihr preisgekröntes Buch „Mon Chéri und unsere demolierten Seelen“ – ihr bereits vierter Roman. Kostproben daraus las sie in der Stadtbibliothek vor – dazwischen plauderte sie mit Frauke Kühn vom Literaturhaus Vorarlberg über das Leben als Schriftstellerin. „Der Humor zieht sich als zentrales Element durch all Ihre Bücher – ist Ihnen das in die Wiege gelegt oder als Autorin erarbeitet?“, wollte Frauke Kühn beispielsweise wissen. „Es ist beides – das Schwierigste dabei ist, die Balance zu halten zwischen Tragik und Witz. Es wäre leichter immer nur zu blödeln“, so Verena Roßbacher. In ihrem neuesten Roman steht zum ersten Mal der weibliche Humor im Fokus – Hauptprotagonistin ist Charly Benz, eine Mittvierzigerin auf Selbstfindungseskapaden, die unverhofft mit gleich drei Männern anbandelt.
Dass sie für ihren Roman den Österreichischen Buchpreis gewonnen hat, kann Verena Roßbacher immer noch kaum glauben. „Nach vielen Jahren der Listen, habe ich nicht damit gerechnet, den Preis tatsächlich zu gewinnen. Es war sehr überraschend und ist wunderschön – und die Wirkung des Österreichischen Buchpreises ist nicht zu unterschätzen“, so die Schriftstellerin, die die Auszeichnung als Gamechanger, auch in finanzieller Sicht bezeichnet.