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Österreichische Jungunternehmer sind zuversichtlich

"Wir brauchen die gute Stimmung und Motivation unter den Jungen", mein Christiane Holzinger (Junge Wirtschaft).
"Wir brauchen die gute Stimmung und Motivation unter den Jungen", mein Christiane Holzinger (Junge Wirtschaft). ©APA/HERBERT NEUBAUER
Österreichische Jungunternehmer schauen mit Optimismus in die Zukunft - und das, nachdem es aufgrund von Corona ein Stimmungstief gegeben hat. Das ist die Conclusio einer repräsentativen Umfrage des Linzer market-Instituts. Der Auftrag dafür kam von der WKÖ Branchenvertretung Junge Wirtschaft, 1.264 Jungunternehmer haben teilgenommen.

Hatten vor einem Jahr nur 15 Prozent der Jungunternehmer an einen wirtschaftlichen Aufwärtstrend geglaubt, war es heuer knapp die Hälfte. Etwa ein Fünftel erwartet einen Rückgang der Konjunktur, ein Jahr zuvor waren es noch 55 Prozent. "Die Stimmungslage hat sich gedreht", präsentierte David Pfarrhofer vom market-Institut die Ergebnisse der Umfrage, die von Mai bis Juni durchgeführt wurde. Größere Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern zeigten sich dabei optimistischer als kleinere.

Jungunternehmer: Plus bei Stimmungslage

Die steigende Stimmungslage sei laut Pfarrhofer auch beim Ausgabeverhalten der Kunden sowie bei der Einschätzung der eigenen Kostensituation spürbar. Rund 45 Prozent gaben an, einen Anstieg des Kaufvolumens zu bemerken, vergangenes Jahr waren es rund 30 Prozent. Etwa ein Fünftel erwartete heuer zudem eine Verbesserung der eigenen Kostensituation, verglichen mit 12 Prozent im Vorjahr. Der Anteil jener Unternehmer, der eine Verschlechterung der eigenen Situation erwartet, reduzierte sich von 45 auf 33 Prozent. "Wir sind jetzt in einer Phase, in der sich die Sorge, dass sich die eigene Kostensituation verschlechtert, abnimmt", so Pfarrhofer am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Wien. Rund ein Drittel rechnet zudem mit einer Verbesserung der eigenen Ertragslage. Ein Jahr zuvor hatte noch knapp die Hälfte der Befragten mit einer Verschlechterung gerechnet.

"Die junge Wirtschaft ist zurück"

Die positive Ertragslage spiegle sich laut Pfarrhofer auch in den geplanten Investitionstätigkeiten wider. Knapp ein Drittel der Jungunternehmer plant eine Steigerung der eigenen Investitionstätigkeit, vor einem Jahr waren es 17 Prozent. "Jetzt kommt der Optimismus zurück, die jungen Unternehmer sind deutlich investitionsbereiter.. Ebenfalls rund ein Drittel hat vor, in den kommenden sechs bis zwölf Monaten neue Mitarbeiter einzustellen, vergangenes Jahr lag dieser Anteil noch bei 19 Prozent. "Damit sind wir wieder auf Vorkrisenniveau, die junge Wirtschaft ist zurück", so Pfarrhofer.

"Die Ergebnisse erfüllen mich mit Stolz", sagte Christiane Holzinger, Bundesvorsitzende der Jungen Wirtschaft. "Wir brauchen die gute Stimmung und Motivation unter den Jungen". Schließlich sei es die junge Generation, die sich um künftige Budgetthemen kümmern müsse, sagte sie.

Generationengerechtigkeit im Fokus

Das Thema Generationengerechtigkeit war der Schwerpunkt des diesjährigen Stimmungsbarometers. So gaben rund 70 Prozent der Befragten an, eine Benachteiligung der jungen Generation durch den wachsenden Anteil der Über-65-Jährigen zu befürchten, drei Viertel wünschen sich eine stärkere Beachtung jüngerer Generationen bei politischen Entscheidungen. Sorgen bereitet dabei vor allem das Pensionssystem, knapp zwei Drittel gaben an, sich Sorgen um die eigene finanzielle Absicherung im Alter zu machen.

"Das Pensionssystem muss generationenverträglicher sein", sagte Holzinger und forderte eine Erhöhung des Pensionsantrittsalters mit steigender Lebenserwartung, sowie eine Harmonisierung von Pensionsrechten. Daneben bedarf es laut Holzinger zusätzlicher Anreize, um länger zu arbeiten. "Themen, die wir jetzt ganz massiv angehen werden", betonte sie.

Beteiligungsfreibetrag verlangt

Neben dem Pensionssystem müsse auch die Budgetpolitik generationengerechter gestaltet werden. Die Bundesvorsitzende forderte in diesem Zusammenhang einmal mehr die Einführung eines Beteiligungsfreibetrags. Mit dem Freibetrag sollen private Investitionen in heimische Unternehmen in Höhe von 100.000 Euro über 5 Jahre linear von der Steuerbemessungsgrundlage abgeschrieben werden können. "Das ist etwas, das im Herbst umgesetzt werden muss", so Holzinger. Eine Senkung der Lohnnebenkosten sowie der Körperschaftssteuer stehen ebenfalls weiterhin auf der Agenda der Bundesvorsitzenden.

(APA/Red)

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