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Österreichische Gegner in EL-Quali stehen fest

Kühbauer freut sich über das Los
Kühbauer freut sich über das Los
Dem WAC winkt in der dritten Qualifikationsrunde für die Fußball-Europa-League ein Duell mit Borussia Dortmund. Der SCR Altach bekommt es bei der Premiere eines Vorarlberger Clubs im Fußball-Europacup mit Vitoria Guimaraes zu tun. Sturm Graz bekam bei der Auslosung am Freitag in Nyon den russischen Verein Rubin Kasan zugeteilt.


Sollten die Kärntner nach dem 1:0 bei Schachtjor Soligorsk am kommenden Donnerstag in Klagenfurt den Aufstieg unter Dach und Fach bringen, ginge es am 30. Juli daheim und am 6. August auswärts gegen den deutschen Spitzenclub.

Damit könnte Neo-BVB-Coach Thomas Tuchel seine Pflichtspiel-Premiere in Kärnten feiern. Der frühere Mainz-Betreuer trat vor wenigen Wochen die Nachfolge von Jürgen Klopp an und soll die Mannschaft nach einer misslungenen abgelaufenen Saison mit Endrang sieben wieder zurück in die Erfolgsspur führen. Dazu beitragen wollen Stars wie Marco Reus, Pierre-Emerick Aubameyang, Ilkay Gündogan und Mats Hummels oder auch Ex-Salzburg-Regisseur Kevin Kampl.

WAC-Trainer Dietmar Kühbauer nahm die Aussicht auf Duelle mit dem Champions-League-Finalisten von 2013 und achtfachen deutschen Meister mit großer Freude auf. “Wenn wir weiterkommen sollten, könnte es kein besseres Los geben. Über die Schwere dieser Aufgabe müssen wir nicht diskutieren, aber von der Attraktivität her wünscht sich jeder so einen Gegner”, sagte der Burgenländer.

Allzu sehr wollte sich Kühbauer aber noch nicht mit dem BVB beschäftigen – schließlich steht noch das Rückspiel gegen Soligorsk auf dem Programm. “Wir dürfen jetzt nicht groß reden, sonst stehen wir ziemlich blöd da, wenn wir es am Donnerstag nicht schaffen. Aber dieses Los muss ein zusätzlicher Antrieb sein, damit wir gegen Soligorsk aufsteigen”, forderte der Coach.

Altach bestreitet das Heimspiel am 30. Juli in Innsbruck, ehe es am 6. August in Guimaraes ins Retourspiel geht. “Wir freuen uns, eine tolle Aufgabe aus einer tollen Liga”, lautete das erste Statement von Altach-Trainer Damir Canadi. “Die ganze Mannschaft ist vor dem Livestream gesessen, alle waren gespannt”, berichtete der Wiener, der sich mit seinem Team in der Steiermark auf das ÖFB-Cupspiel in Lafnitz vorbereitete. Zunächst gelte es nun, Informationen über den Gegner einzuholen.

Da die portugiesische Liga erst wieder Mitte August startet, müssen wohl Videos zur Analyse dienen. Altach plante aber unmittelbar nach Bekanntwerden des Loses auch eine “Spionagereise” nach Istanbul. Dort trifft Vitoria am Samstagabend im Rahmen eines Testspiels auf Fenerbahce.

Altach war als ungesetzte Mannschaft in die Auslosung gegangen. Unter anderen wären auch Trabzonspor, Athletic Bilbao oder FK Krasnodar mögliche Gegner gewesen. Dass mit den Portugiesen nun ein spielerisch wohl starker Gegner wartet, war den Altachern bewusst.

“Man weiß, dass in Portugal guter Fußball gespielt wird. Die Mannschaften haben oft viele Brasilianer in ihren Reihen”, meinte Canadi. Auf Vitoria trifft dies ebenso zu, wie der Kaderliste der Portugiesen zu entnehmen ist. Die Mannschaft des seit Juni amtierenden Trainers Armando Evangelista (41) verstärkte sich kürzlich auch mit drei Profis vom FC Porto, darunter Flügelstürmer Lica und Mittelfeldspieler Toze.

Guimaraes liegt im Norden Portugals nahe Braga. Größter Erfolg des Vereins war der portugiesische Cuptitel 2013, in der darauffolgenden Saison qualifizierte sich Vitoria auch für die Gruppenphase der Europa League. Heimstätte ist das Estadio Dom Afonso Henriques, das für die EM-Endrunde 2004 neu gestaltet wurde und nun 30.000 Zuschauer fasst.

Sturm Graz trägt das Hinspiel am 30. Juli zuhause aus. Das Rückspiel findet eine Woche später in Kasan statt. Sturm trifft damit nach einer einjährigen Europacup-Pause auf den zweifachen russischen Meister (2008, 2009). “Rubin Kasan bedeutet für uns ein Hammerlos. Es war einer der schwierigsten Gegner in unserem Topf. Trotzdem gilt es, mit breiter Brust in die Spiele zu gehen und alles dafür zu geben, um in die nächste Runde zu kommen”, erklärte Sturms General Manager Gerhard Goldbrich nach der Auslosung.

Der Club aus der 1,1-Millionen-Einwohner-Stadt Kasan landete in der abgelaufenen Saison der russischen Premier Liga auf Rang fünf. Nur weil Dinamo Moskau wegen Verstößen gegen das Financial Fairplay von der UEFA suspendiert wurde, nahm die vom 57-jährigen Rinat Biljaletdinow betreute Mannschaft den vakanten Platz in der Europa-League-Quali ein.

“Natürlich ist das ein starker Gegner. In zwei Spielen ist aber alles möglich”, sagte Sturm-Kapitän Michael Madl, der mit seiner Mannschaft zuerst Heimvorteil genießt. Eine Woche später steigt das Rückspiel in der 45.000 Zuschauer fassenden und 2013 eröffneten Kasan-Arena. Madl versprach: “Wir werden versuchen, beim Hinspiel eine gute Ausgangssituation zu schaffen.”

Bekannteste Spieler im Kader der Russen, die in der Saison 2012/13 im Europa-League-Viertelfinale waren, sind der frühere französische Teamspieler Yann M’Vila, Ex-Hoffenheim-Legionär Carlos Eduardo (BRA) sowie der in Vorsaison verliehene Ghanaer Mubarak Wakaso. Der ehemalige ukrainische Teamspieler Marko Devic besitzt in Kasan noch ein Jahr Vertrag, soll aber ohne Perspektive sein.

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