Zugleich erhielt das heimische Trinkwasser Bestnoten: 60 Prozent von 1.000 Befragten bezeichneten die Qualität als sehr gut und 26 Prozent als gut. Umgerechnet in Schulnoten bedeutete das eins bis zwei, erläuterte Marktforscherin Gabriele Hoffmann. Die Privatisierung der Versorgung wird vehement abgelehnt: Nicht weniger als 85 Prozent der Österreicher sprachen sich in den Interviews für den Wasserreport dagegen aus. Die größte Befürchtung gilt einer Verteuerung, bedingt durch das Gewinnstreben privater Versorger.
1.000 Liter Wasser kosten in Österreich durchschnittlich 1,50 Euro. “Der Literpreis ist ein Witz”, scherzte ÖVGW-Vizepräsident Wolfgang Zerobin, Chef der Wiener Wasserwerke. Herr und Frau Österreicher sehen das so: Zwei Drittel empfinden den Preis als angemessen, 15 Prozent als “eher niedrig”.
40 Prozent der Österreicher hätten gern mehr Informationen, vor allem zu Zusammensetzung, Sauberkeit und Herkunft ihres Trinkwassers. Das unterliegt übrigens dem Lebensmittelrecht und damit der Lebensmittelaufsicht, “eine österreichische Besonderheit”, wie Zerobin erklärte. Aus diesem Grund handle es sich bei Grenzwerten für allfällige Schadstoffe um Vorsorgewerte: Sie sind so angesetzt, dass bei lebenslangem Genuss kein Schaden entsteht.