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Österreicher haben Wissenslücken bei Pensionen

Österreicher haben deutliche Wissenslücken bei den Pensionen.
Österreicher haben deutliche Wissenslücken bei den Pensionen. ©APA/BARBARA GINDL
Laut einer Studie von Marketagent bestehen in Österreich erhebliche Wissenslücken zum Thema Pensionen. Viele unterschätzen die durchschnittliche Pensionshöhe. Männer sind zufriedener mit ihren Pensionen als Frauen, während Altersarmut häufiger mit Frauen in Verbindung gebracht wird.

Befragte unterschätzten die durchschnittliche Pensionshöhe: Frauen erhalten über 1.500 Euro brutto, Männer über 2.500 Euro. Die Schätzung lag bei 1.500 Euro bzw. 1.050 Euro im Median, beeinflusst durch extreme Ausreißer. Marketagent-Chef Thomas Schwabl kritisierte das geringe Wissen der Österreicher. Über 80 Prozent meinten fälschlicherweise, es gebe eine gesetzliche Mindestpension; tatsächlich existiert eine Ausgleichszulage für niedrige Pensionen von knapp 1.300 Euro brutto für Alleinverdiener. Die angenommene Mindestpension wurde auf über 1.000 Euro geschätzt.

Männer mit Höhe der Pensionen zufriedener als Frauen

Der tatsächlichen Pensionshöhe durchaus entspricht die Zufriedenheit mit der eigenen Pension: 64 Prozent der Männer sind damit sehr zufrieden oder eher zufrieden, aber nur 42 Prozent der Frauen. Dementsprechend sind auch drei Viertel der Befragten der Ansicht, dass Männer und Frauen unterschiedlich von Altersarmut betroffen sind. Gerade Frauen haben Angst, dass ihre Pension für ein Auskommen im Alter nicht reichen wird.

Pensionen: Kaum Anreize für Arbeiten

Hier setzt auch die Kritik von Vollpensions-Gründer Moriz Piffl-Percevic an. Das Social Business betreibt Generationencafes und eine Backstube mit Pensionistinnen und Pensionisten, bietet Catering an und begleitet auch andere Unternehmen, die Arbeitsplätze für ältere Menschen schaffen wollen. Einerseits gebe es keine Statistik, die Auskunft darüber gibt, wie viele Menschen in der Pension Arbeit suchen. Andererseits existierten auch keine Anreize, dass Menschen in der Pension dazuverdienen - weder für die ältere Generation selbst noch für Unternehmen.

So gelten Menschen etwa ab Pensionsantritt nicht mehr als langzeitarbeitslos - womit auch entsprechende Förderungen für die Einstellung solcher wegfallen, meinte Piffl-Percevic. Auch steuerlich müsse man sich Gedanken machen - so werden in der Vollpension Menschen in der Regel geringfügig beschäftigt, weil ein höherer Verdienst oft finanziell nicht mehr attraktiv ist. Dabei würde eine längere Einbindung ins Arbeits- und damit soziale Leben sich positiv auf die Gesundheit auswirken und dem Staat langfristig Geld sparen, so Piffl-Percevic. Dazu komme, dass eigenständiges Geldverdienen eine ganz andere Form der Selbstbestätigung bringe als Beihilfen oder Zuschüsse. Die Vollpension selbst schaffe es etwa nicht einmal in Wien, all jene Senioren zu beschäftigen, die sich für eine Stelle bewerben.

(APA/Red)

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