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Österreich kauft kaum noch Öl aus Russland

Österreichs Abhängigkeit von russischem Öl ist gering
Österreichs Abhängigkeit von russischem Öl ist gering ©REUTERS/Dado Ruvic/Illustration (Symbolbild)
Nach den weitreichenden Wirtschaftssanktionen gegen Russland, werden auch die Rufe nach einem Energieembargo immer lauter. Europa schreckt davor aber noch zurück, zu groß ist die Abhängigkeit von russischem Gas und Öl.

Rund eine Milliarde Euro fließt täglich aus den EU-Ländern in den russischen Staatshaushalt, sagt EU-Außenbeauftragter Josep Borrell. Diese Einnahmen aus dem Verkauf von Öl und Gas machen schätzungsweise etwa die Hälfte des russischen Staatsbudgets aus.

Energieembargo würde Russland und den Westen hart treffen

Ein Energieembargo würde aber nicht nur Russlands Wirtschaft schwer schädigen, sondern auch jene der westlichen Länder. So warnen etwa deutsche Wirtschaftsexperten vor einer schweren Rezession als Folge eines Lieferstopps für russische Energie.

Im vergangenen Jahr deckte die EU rund 40 Prozent ihres Gas- und ein Viertel ihres Erdölbedarfs mit Importen aus Russland. Ein völliger Verzicht auf russisches Gas erscheint daher kurz- und mittelfristig unmöglich, besonders Deutschland, Österreich und Ungarn, aber auch Tschechien, Bulgarien und andere Länder sind von russischem Gas stark abhängig. Ungarn hat bereits angekündigt, gegen ein Energieembargo sein Veto einzulegen.

Abhängigkeit Österreichs von russischem Öl gering

Dennoch wird der politische Ruf nach einem Importstopp zumindest für russisches Erdöl immer lauter - weil Ölimporte nicht so stark von Pipelineverbindungen abhängig sind, wäre ein Embargo auch eher umsetzbar als bei Gas. Anders als etwa für Deutschland, das mehr als ein Drittel seiner Ölimporte aus Russland bezieht, wäre das für Österreich sogar vergleichsweise einfach: Laut Daten der Statistik Austria und des Fachverbandes der Mineralölindustrie stammten 2021 nur 7,8 Prozent bzw. 596.000 Tonnen der österreichischen Öleinfuhren aus Russland. "Der Bezug von Öl aus Russland war immer sehr gering, mit Kriegsbeginn haben wir es durch anderes Öl vom Markt ersetzt", sagte ein OMV-Sprecher zur APA.

Österreichs wichtigster Öllieferant ist seit vielen Jahren Kasachstan mit einem Importanteil von zuletzt 38,9 Prozent. An zweiter und dritter Stelle folgen Libyen mit 22,1 Prozent und der Irak mit 20,7 Prozent.

(APA/Red)

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