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Österreich im Porträt vor EM: Historische Quali, hohe Erwartungen

Das Nationalteam hat bei der EM dieses Jahr viel vor.
Das Nationalteam hat bei der EM dieses Jahr viel vor. ©APA/ROBERT JAEGER
Die österreichische Fußball-Nationalmannschaft reist mit berechtigten Hoffnungen zur EM nach Frankreich. Erstmals hat sich das ÖFB-Team auf sportlichem Weg für das Kontinentalturnier qualifiziert. Die Auslosung scheint mit Gruppenfavorit Portugal sowie den Außenseitern Ungarn und Island nicht ungünstig. Teamchef Marcel Koller warnte dennoch wiederholt vor einer überzogenen Erwartungshaltung.
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Dabei sorgten David Alaba und Co. in der Qualifikation auch international für Aufsehen. Neun Siege in zehn ungeschlagenen Spielen – lediglich England hatte eine bessere Bilanz vorzuweisen. Die bisher letzte Pflichtspielniederlage für Österreich liegt mehr als zweieinhalb Jahre zurück. Sie datiert vom 11. Oktober 2013, einem 1:2 in der WM-Qualifikation in Schweden. Als Belohnung wurde das ÖFB-Team bei der EM-Auslosung aus Topf zwei gezogen.

FIFA-Weltrangliste: Österreich überwinterte als Zehnter

In der FIFA-Weltrangliste überwinterte Österreich als Zehnter erstmals in den Top Ten. Derzeit liegt man als sechstbeste europäische Nation auf Rang elf. Unmittelbar nach der Heim-EM 2008 wurde die ÖFB-Auswahl noch als 105. geführt. Es war das bisher letzte Großereignis mit rot-weiß-roter Beteiligung. Die sportliche Qualifikation für ein großes Turnier gelang zuletzt für die ebenfalls in Frankreich ausgetragene WM 1998.

Marcel Koller formte die Nationalmannschaft./APA/ROBERT JAEGER
Marcel Koller formte die Nationalmannschaft./APA/ROBERT JAEGER ©Marcel Koller formte die Nationalmannschaft./APA/ROBERT JAEGER

Marcel Koller steht für Erfolg

Der Aufschwung ist eng mit einem Namen verbunden: Marcel Koller. Der Teamchef, seit November 2011 im Amt, wurde auch für seine Konsequenz belohnt. Er setzt seit Jahren auf den gleichen Stamm. Selbst wenn einzelne Spieler bei ihren Clubs schwierige Phasen zu überstehen hatten – der Schweizer hat ihnen immer vertraut. Basel-Stürmer Marc Janko etwa dankte es ihm in der EM-Quali mit sieben Treffern.

Koller hat aus der Nationalmannschaft eine verschworene Einheit geformt. Durch die konsequente Personalpolitik haben sich Automatismen entwickelt, die man sonst nur aus Clubmannschaften kennt. Entsprechend behutsam geht Koller mit Änderungen um. Sein EM-Kader steht im Wesentlichen. Das Rückgrat bilden Stammspieler aus der deutschen Bundesliga und der englischen Premier League.

Herausforderung: EM ohne Ausfälle

Eine der größten Herausforderungen dürfte es werden, im Turnierverlauf mit möglichen Ausfällen zurechtzukommen. Ein Leistungsabfall mit zunehmender Zahl an Reservisten war in den jüngsten Testspielen gegen Albanien (2:1) und die Türkei (1:2) nicht zu übersehen. Dazu kommt die fehlende Turniererfahrung. Fünf Spieler, darunter Kapitän Christian Fuchs, standen bereits bei der Heim-EM 2008 im Aufgebot.

Koller stieg daher in den vergangenen Monaten immer wieder auf die Euphoriebremse. “Man kann auch kleine Schritte als Erfolg nehmen, zum Beispiel, dass wir uns für die K.o.-Phase qualifizieren”, umriss der 55-Jährige die EM-Erwartungen. Das Achtelfinale ist das erklärte ÖFB-Ziel. Koller: “Dann hängt es auch davon ab, welchen Gegner man bekommt. Mit ein bisschen Glück kann man weiterkommen, mit ein bisschen Pech ausscheiden.”

Koller bleibt vorerst Trainer

Seine eigene Zukunft ist unabhängig davon bereits geklärt. Koller wird Österreich auch in die folgende WM-Qualifikation für Russland 2018 führen. Seinen Vertrag hat er Mitte März vorzeitig um zwei Jahre bis Ende 2017 verlängert. Nun steht einzig die Vorbereitung auf die Endrunde im Mittelpunkt. Die Intensivphase beginnt am 22. Mai in Kollers Heimat – mit einem neuntägigen Trainingslager im Schweizer Skiort Laax.

(APA)

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