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Österreich: Das besagt der Schlepperbericht 2016 des Innenministeriums

Die Zahl an nach Österreich geschleppten Personen ging 2016 im Vergleich zum Jahr davor zurück.
Die Zahl an nach Österreich geschleppten Personen ging 2016 im Vergleich zum Jahr davor zurück. ©AFP Photo/Rene Gomolj
Das österreichische Innenministerium hat die Ergebnisse des Schlepperberichts für das Jahr 2016 präsentiert. Die Zahlen sind rückläufig, aber nach wie vor deutlich höher als vor der großen Flüchtlingswelle 2015.

Nach der Migrationswelle 2015 und der Schließung der Westbalkanroute ist die Zahl der nach Österreich geschleppten Personen und der Schlepper 2016 zurückgegangen. Dennoch liegen die Zahlen deutlich über jenen von 2014, heißt es im Schlepperbericht des Innenministeriums. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 50.848 Personen aufgegriffen – ein Rückgang von 46 Prozent gegenüber 2015 (94.262).

Zum längerfristigen Vergleich: 2014 wurden 34.070 Menschen aufgegriffen, die unberechtigt nach Österreich eingereist waren oder sich hier unberechtigt aufhielten. 2008 waren es 15.367.

Der Schlepperbericht 2016 im Detail

27.850 der 2016 aufgegriffenen Personen (Teil der “Aufgegriffenen-Gesamtzahl”) waren mit Schleppern über die Grenze gekommen (2014: 20.768, 2015: 72.179). 22.749 reisten selbstständig illegal ein beziehungsweise hielten sich in Österreich illegal auf (2015: 20.975). Die Zahl der Schlepper sank von 1.108 (2015) auf 249 (2016). 2014 waren 511 Schlepper identifiziert worden.

Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) kündigte weitere Schwerpunktaktionen an. “Wir sehen ganz deutlich, dass die Schwerpunktkontrollen im grenznahen Bereich Wirkung zeigen”, sagte der Ressortchef. Man wollen den Kontrolldruck entsprechend erhöhen. Grenzüberschreitende Ermittlungen und der Aufbau einer internationalen Ermittlungseinheit standen zuletzt im Mittelpunkt der kriminalpolizeilichen Arbeit.

76 Prozent der (aufgegriffenen) geschleppten Personen waren 2016 Männer, 40 Prozent 19 bis 30 Jahre und 20 Prozent 15 bis 18 Jahre alt, gefolgt von den 31- bis 40-Jährigen (14 Prozent). Neun Prozent waren bis sieben Jahre alt. Bei den Schleppern handelte es sich hauptsächlich um Männer (93 Prozent), die meisten waren Rumänen (30), gefolgt von Ungarn (29), Pakistani (17) und Serben (14). Durchschnittlich sind Schlepper 20 bis 40 Jahre alt.

Woher die geschleppten Personen kommen

Die meisten geschleppten Personen kamen bisher aus Afghanistan (2016: 9.445, 2015: 20.391), Syrien (2016: 2.880, 2015: 21.473), Pakistan (2016: 2.298, 2015: 2.633), Irak (2016: 2.134, 2015: 12.732) und Iran (2016: 1.850, 2015: 2.656). Es zeichnete sich aber bereits seit Mitte 2016 ein starker Anstieg verschiedener afrikanischer Nationen wie etwa Gambia (2016: 1.077; 2015: 430) oder Nigeria (2016: 4.245; 2015: 2.228) an.

Die meisten Aufgriffe gab es im vergangenen Jahr in den Bezirken Baden (6.475) und Neusiedl am See (5.502), gefolgt vom Stadtpolizeikommando Kufstein (5.066), Bezirk Innsbruck-Land (5.043), Stadtpolizeikommando Salzburg (4.442) sowie im Bereich der Landespolizeidirektion Wien in den Bezirken Favoriten (1.808) und Josefstadt (1.638). Die meisten Grenzübertritte erfolgten aus Ungarn (11.122), Italien (9.384) und Slowenien (4.457).

(APA, Red.)

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