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Ölpreise fallen: Das sind die Gründe

Die Ölpreise gaben am Dienstag erneut deutlich nach.
Die Ölpreise gaben am Dienstag erneut deutlich nach. ©REUTERS/Sergei Karpukhin/File Photo
Die Ölpreise haben am Dienstag ihre deutlichen Abschläge vom Vortag ausgeweitet. Gleich mehrere internationale Geschehnisse dürften darauf Einfluss haben.

Zeitweise waren die beiden für die Finanzmärkte wichtigen Ölsorten am Dienstag unter 100 US-Dollar gefallen. Am Nachmittag wurde ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent mit 100,93 Dollar gehandelt. Das waren 5,85 Dollar weniger als am Vortag. Zeitweise war der Brent-Preis bis auf 97,44 Dollar gefallen. Der Preis für ein Fass West Texas Intermediate (WTI) fiel um 5,91 Dollar auf 96,94 Dollar.

Friedensgespräche und Zuversicht: Ölpreise deutlich gefallen

Schon am Vortag waren die Ölpreise deutlich unter Druck geraten. Von ihren mehrjährigen Höchstständen, die sie im Zuge des Ukraine-Kriegs vor gut einer Woche markiert hatten, haben sich die Preise mittlerweile deutlich entfernt. Ein Fass Brent hatte in der Spitze rund 139 Dollar gekostet, ein Fass WTI war mehr als 130 Dollar wert gewesen.

Hintergrund der jüngsten Preisabschläge sind zum einen neue Gespräche zwischen Russland und der Ukraine, die Hoffnungen auf eine Annäherung der Kriegsparteien aufkeimen lassen. Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank sprach von Hoffnungen auf einen Waffenstillstand in der Ukraine.

Chinesische Maßnahmen gegen Coronavirus weiterer Grund

Einen weiteren Grund für die schwächeren Ölpreise sehen Beobachter in chinesischen Maßnahmen gegen neue Corona-Ausbrüche. China reagiere scharf auf den stärksten Anstieg der Corona-Infektionszahlen seit dem Ausbruch in Wuhan vor gut zwei Jahren, sagte Experte Fritsch. Davon betroffen sind auch Metropolregionen wie Shanghai und Shenzhen.

Der scharfe Kurs, auch als "No-Covid-Strategie" bekannt, sieht weitgehende Lockdowns selbst bei kleineren Corona-Ausbrüchen vor. Das Vorgehen belastet die wirtschaftliche Erholung.

Fortschritte bei Gesprächen über iranisches Atomabkommen

Zudem gibt es auch Fortschritte bei den Gesprächen über das iranische Atomabkommen. Russland sieht nach Angaben von Außenminister Sergej Lawrow einen Teil seiner Forderungen im Zusammenhang mit dem iranischen Atomabkommen erfüllt. Es sei schriftlich garantiert, dass Sanktionen wegen des Angriffs auf die Ukraine nicht die russische Nuklearzusammenarbeit mit dem Iran treffen werden. Das sagte Lawrow am Dienstag in Moskau nach einem Gespräch mit seinem iranischen Kollegen Hussein Amirabdollahian. Eine Einigung könnte zu einer Aufhebung des Ölembargos führen und zu einem steigenden Ölangebot führen.

(APA/Red)

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