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Ökostrom wird teurer: Zuschlag steigt von 65 auf 83 Euro je Haushalt

Ökostromzuschlag steigt 2014 von 65 auf 83 Euro je Haushalt
Ökostromzuschlag steigt 2014 von 65 auf 83 Euro je Haushalt ©AP
Die Kosten für Ökostrom steigen an. Österreichs Stromkunden müssen für den Ausbau der erneuerbaren Energien im nächsten Jahr erneut tiefer in die Tasche greifen.

Der Ökostromzuschlag für einen Durchschnittshaushalt mit 3.500 Kilowattstunden steigt von heuer 65 Euro (inkl. Umsatzsteuer) auf 83 Euro im Jahr 2014. Laut ersten Hochrechnungen der Regulierungsbehörde E-Control könnte der Ökostromzuschlag im Jahr 2017 sogar auf knapp 100 Euro steigen. 2012 waren es erst 39,2 Euro.

In Deutschland liegt der Ökostromzuschlag für einen Durchschnittshaushalt bereits bei rund 220 Euro.

Ökostrom wird in Österreich teurer

Wegen höherer Ökostrommengen ist das Vergütungsvolumen im vergangenen Jahr um rund 75 Mio. auf 657 Millionen Euro gestiegen. Das Vergütungsvolumen ist die Summe der ausbezahlten staatlich garantierten Einspeisetarife für Ökostrom inklusive des Strom-Marktpreises. Wegen des gesunkenen Marktpreises erhöhten sich die Ökostrom-Förderungen 2012 um 17,9 Prozent auf 363 Mio. Euro, geht aus dem heute, Mittwoch, vorgestellten Ökostrombericht hervor. Der marktbasierte Gegenwert des geförderten Ökostroms lag bei 294 Mio. Euro.

“Die erzielten Steigerungen beim Ökostrom wurden teuer erkauft”, so das kritische Resümee von E-Control-Vorstand Martin Graf. Auch für heuer rechnet die E-Control mit einem deutlichen Anstieg der Ökostrom-Förderungen aufgrund des geringeren Strom-Marktpreises und weiterer zusätzlicher Strommengen. 2017 könnte das Ökostrom-Vergütungsvolumen laut Prognose bereits bei 1 Mrd. Euro liegen.

Die Stromabgabe an Endverbraucher ist 2012 um 1,2 Prozent auf 55.748 Gigawattstunden (GWh) gestiegen. Der Anteil des geförderten Ökostroms hat sich im vergangenen Jahr von 9,9 auf 11 Prozent (6.152 GWh) erhöht. Am stärksten stieg die produzierte Strommenge aus Photovoltaik (+157,0 Prozent), gefolgt von Windkraft (+26,7 Prozent), Kleinwasserkraft (+10,8 Prozent), Biogas (+6,7 Prozent) und fester Biomasse ( +0,7 Prozent).

Novelle des Ökostromgesetztes

Bei einer künftigen Novelle des Ökostromgesetztes ab dem Jahr 2015 sollte für neue Anlagen auf geförderte Einspeisetarife verzichtet werden, forderte Graf. Bei Windkraftanlagen könne er sich eine Investitionsförderung vorstellen. Durch gesetzlich garantierte Einspeisetarife sei ein vom Markt abgekoppeltes System geschaffen worden.

Die Grüne-Umweltsprecherin Christiane Brunner zeigte sich in einer Aussendung über die aktuellen Ökostromzahlen hocherfreut. “Jahrzehntelang herrschte Stillstand beim Ökostromausbau. Diese Blockade wurde mit dem neuen Ökostromgesetz durchbrochen.” Auch äußerst positiv beurteilt der Dachverband Erneuerbare Energie Österreich die Ökostromentwicklung. Der Verband wünscht sich von der Regierung, dass “der jetzige Kurs fortgesetzt wird”. Das derzeitige System sei effektiv, effizient und kostengünstig.

Kritische Töne schlägt hingegen die Arbeiterkammer an: Die AK plädiert für eine Umstellung der derzeitigen Ökostromförderung auf Investitionsförderung. Das derzeitige Fördersystem sei auf Dauersubventionen ausgerichtet, so Silvia Angelo, Leiterin der AK-Wirtschaftspolitik. Besonders kritisch sieht die Arbeiterkammer die seit Jahren steigenden Abnahmepreise für Biogasanlagen.

(APA)

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