ÖGK in der Kritik: Obmann Huss fordert Reform und mehr Geld

In der "ZiB2" machte ÖGK-Obmann Andreas Huss deutlich: Eine Rückabwicklung der 2020 vollzogenen Krankenkassenfusion komme für ihn ebenso wenig infrage wie für Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP). "Zurück zu neuen Gebietskrankenkassen würde wieder fünf Jahre Stillstand bedeuten. Das braucht niemand", so Huss.
Zentrale Steuerung als Schwachstelle
Die größte Schwäche der aktuellen Struktur sei laut Huss die starke Zentralisierung. Entscheidungen würden fast ausschließlich in Wien getroffen, während die Landesstellen auf bloße Ausführung beschränkt seien. Das müsse sich ändern – mehr regionale Verantwortung sei dringend nötig.
Finanzlage verschärft sich
Neben strukturellen Problemen sorgt auch das Budget der ÖGK für Sorgen. Huss spricht von einem hohen Defizit. Die Sozialversicherung decke nur einen Teil der Gesundheitsversorgung. Schon jetzt würden Bürgerinnen und Bürger rund 25 Prozent – etwa 12 Milliarden Euro – privat finanzieren.
Mehr Geld für die Versorgung gefordert
Huss betont, dass eine bessere Finanzierung notwendig sei – ob durch höhere Beiträge oder mehr Steuergeld, sei politische Entscheidungssache. "Für mich ist unstrittig: Es braucht mehr Geld in der Versorgung", sagt der Arbeitnehmervertreter.
(VOL.AT)