Mittelfristig rechnen die Verkehrsbetriebe mit 400.000 Ganzjahreskunden der Jahreskarte. Bei Wochen- oder Klimaticket könnte es hingegen zu Rückgängen kommen.
Die Wiener Taxler zeigen sich bisweilen noch unschlüssig über die Folgen der Reform auf ihre Branche. “Es wird sich weisen, ob das Auswirkungen hat”, zeigte sich Christian Gerzabek, Taxi-Fachgruppenobmann in der Wiener Wirtschaftskammer, einigermaßen schicksalsergeben. Man verstehe sich aber grundsätzlich nicht als Konkurrenz, sondern als Teil des öffentlichen Verkehrs, erklärte er am Mittwoch im Rahmen einer Pressekonferenz.
Wiener Linien: Zusätzliche Aufgaben
Die angekündigte Preisneugestaltung der Öffi-Tickets, die mit Anfang Mai 2012 in Kraft tritt, rief – einen Tag nach der Reformpräsentation – auch die Gewerkschaft und den Katholischen Familienverband auf den Plan.
Christian Meidlinger, Chef der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten und den roten Arbeitnehmervertretern zugehörig, mahnte, dass tarifbedingte Einnahmenverluste nicht auf Kosten der Wiener-Linien-Mitarbeiter kompensiert werden dürften: “Der öffentliche Verkehr hat zusätzliche Aufgaben bekommen und braucht das dafür notwendige Personal.”
So gut wie uneingeschränktes Lob für die rot-grüne Stadtregierung gab es vom Katholischen Familienverband der Erzdiözese Wien. “Die Tarifreform der Wiener Linien ist ein Erfolg der Vernunft. Viele Forderungen des Familienverbands wurden erfüllt”, freute sich Vorsitzende Mechtild Lang vor allem über die anstehenden Änderungen für Studenten und Schüler.
(apa)