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Öffentliche Trauer für Tote von Angriff Israels in Katar

Katar will für die Todesopfer des israelischen Angriffs auf mutmaßliche Unterhändler der militant-islamistischen Palästinenserorganisation Hamas in Doha ein öffentliches Trauergebet abhalten. Das Gebet "für die Märtyrer des israelischen Angriffs" solle noch im Laufe des Tages in einer Moschee der Hauptstadt stattfinden, teilte am Donnerstag das Innenministerium mit. Anschließend sollten die Getöteten beigesetzt werden.

Israel hatte am Dienstag Ziele in der katarischen Hauptstadt Doha angegriffen. Der Angriff richtete sich nach Angaben der israelischen Armee sowie der katarischen Regierung gegen Mitglieder des Hamas-Politbüros in Doha. Laut Hamas wurden sechs Menschen getötet: ein Mitarbeiter und ein Sohn des Leiters ihres Verhandlungsteams in Doha, Khalil al-Hayya, sowie drei seiner Leibwächter und ein katarischer Polizist. Die Hamas-Führung habe den Angriff hingegen überlebt, hieß es kurz nach dem Angriff von der radikalislamischen Palästinenserorganisation.

Nach Angaben aus dem Umfeld der Hamas befanden sich Hamas-Verhandlungsführer Hayya und der ehemalige Politbüro-Chef Khaled Mashaal in dem angegriffenen Gebäude. Die Nachrichtenagentur AFP konnte beide seitdem nicht mehr erreichen.

Hamas: Keine Änderung unserer Kriegsende-Bedingungen

Die Hamas erklärte am Donnerstag, der Angriff auf ihre Anführer werde die Bedingungen für die Beendigung des Krieges im Gazastreifen nicht ändern. Die Hauptforderungen der Gruppe seien ein vollständiger Waffenstillstand, der Rückzug der israelischen Streitkräfte aus dem Gazastreifen, ein Austausch von Gefangenen gegen Geiseln sowie humanitäre Hilfe und der Wiederaufbau der Enklave, sagt der Hamas-Vertreter Fawsi Barhum.

Sondergipfel am Sonntag und Montag

Es war der erste israelische Angriff auf Katar, das an der Seite der USA als einer der Vermittler im Gaza-Krieg auftritt. Mit ihm wurden nach Einschätzung des Golf-Staates die Aussichten auf eine Freilassung der von der Hamas festgehaltenen israelischen Geiseln zerstört. Der israelische Angriff habe "jede Hoffnung für diese Geiseln vernichtet", sagte Katars Ministerpräsident Scheich Mohammed bin Abdulrahman al-Thani am Mittwoch dem US-Nachrichtensender CNN. Er äußerte sich auch auf Nachfrage nicht zum Schicksal von Hayya.

Katars staatlicher Nachrichtenagentur zufolge findet neben dem Trauergebet am kommenden Sonntag und Montag ein arabisch-islamischer Sondergipfel zu dem israelischen Angriff statt. Dort soll demnach über den israelische Angriff vom Dienstag beraten werden, der Hamas-Anführern in Doha galt.

(APA/AFP/Reuters)

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