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ÖFB-Elf gegen Israel um Basis für erfolgreiches Quali-Finish

Foda muss auf Alaba verzichten
Foda muss auf Alaba verzichten ©APA
Österreichs Fußball-Nationalteam will am Donnerstagabend (20:45 Uhr) die Basis für ein erfolgreiches Finish in der EM-Qualifikation legen.
Österreich - Israel wird zum Hochsicherheitsspiel

Zumindest ein Punktgewinn zu Hause gegen Israel ist Pflicht, um die EM-Teilnahme weiter in der eigenen Hand zu haben. Das in den vergangenen vier Partien ungeschlagene ÖFB-Team ist im Ernst-Happel-Stadion trotz Personalsorgen aber auf drei Punkte aus.

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"Ich gehe davon aus, dass es ein sehr offensives Spiel wird von beiden Mannschaften", meinte Teamchef Franco Foda am Mittwoch in seiner Abschlusspressekonferenz. "Israel muss das Spiel unbedingt gewinnen - aber auch wir." Zwei EM-Tickets sind in der Gruppe zu vergeben. Rechnerisch könnte den Österreichern auch ein Remis reichen, um mit einem anschließenden Sieg am Sonntag in Ljubljana an den zweitplatzierten Slowenen vorbeizuziehen.

"Generell haben wir immer die Intention, jedes Spiel gewinnen zu wollen, egal gegen welchen Gegner", betonte Foda. Es hänge aber von der Spielentwicklung ab, ob man auch im Finish bei einem Unentschieden volles Risiko gehen werde. Über den Stand im Parallelspiel zwischen Nordmazedonien und Slowenien will sich der Cheftrainer während der Partie nicht informieren. "Du darfst dich nicht auf andere verlassen", begründete er.

Mit der Favoritenrolle kann Foda trotz des Heimvorteils nicht viel anfangen. "Wir müssen unsere Leistung einfach bestätigen aus den letzten vier Spielen", erklärte der Deutsche, der an mehreren Positionen zu Umstellungen gezwungen ist.

Alaba fehlt gegen Israel

Die österreichische Fußball-Nationalmannschaft muss am Donnerstagabend nämlich ohne David Alaba auskommen. Der Legionär von Bayern München wurde nach seinem Haarriss in der Rippe für die Partie nicht rechtzeitig fit. Das bestätigte der ÖFB am frühen Nachmittag auf Twitter.

Alaba werde "im Stadion sein und die Mannschaft unterstützen", gab der Verband bekannt. Zuvor hatte die deutsche "Bild"-Zeitung berichtet, der 27-Jährige sei frühzeitig vom Nationalteam abgereist und werde auch beim folgenden EM-Quali-Spiel am Sonntag in Slowenien nicht dabei sein. Dazu äußerte sich der ÖFB am Donnerstag vorerst nicht.

Posch statt Lainer

Bei einem Ausfall des zuletzt sehr starken Laimer wäre sein RB-Leipzig-Teamkollege Stefan Ilsanker eine Option. Dessen fehlende Spielpraxis wertete Foda nicht als großes Problem. "Die Spieler stehen im ständigen Trainingsrhythmus." Um den verletzten Rechtsverteidiger Stefan Lainer zu ersetzen, gebe es bereits einen klaren Plan. Er dürfte Stefan Posch heißen. Der Hoffenheim-Legionär hatte im September in Polen (0:0) in der Innenverteidigung überzeugt.

Foda warnt vor Solomon

Möglicherweise spielte in den Überlegungen auch die für die Tabelle vielleicht noch wichtigere Partie drei Tage später in Slowenien eine Rolle, wenngleich Foda dies verneinte. "Ich beschäftige mich nur mir dem Spiel gegen Israel." Die Israelis, zwei Punkte hinter den Österreichern Tabellenvierter, hätten bisher eine gute Qualifikation gespielt. Foda warnte neben ihren Stürmerstars Eran Zahavi, Munas Dabbur und Shon Weissman auch vor dem 20-jährigen Flügelspieler Manor Solomon von Schachtar Donezk.

"Israel hat in der Offensive sehr viel Qualität. Wir müssen gut verteidigen, aggressiv verteidigen, um unser Spiel auf den Platz zu bringen", forderte Foda. Den höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, wegen dem viele israelische Akteure am Mittwoch bis Sonnenuntergang weder feste noch flüssige Nahrung zu sich nahmen, wollte der ÖFB-Teamchef nicht überbewerten. "Die gläubigen Spieler sind das gewohnt. Von daher sehe ich keinen Vorteil für uns."

Israel braucht drei Punkte

Für die Israelis steht in Wien ebenfalls viel auf dem Spiel. Selbst ein Remis könnte zu wenig sein, um die realistischen EM-Hoffnungen am Leben zu erhalten. Gelingt in Wien wie schon im März beim Heimsieg gegen Österreich in Haifa (4:2) eine Überraschung, darf Teamchef Andreas Herzog laut israelischen Medien aber mit einer vorzeitigen Vertragsverlängerung rechnen.

"Andi macht, glaube ich, einen sehr guten Job. Er hat eine Mannschaft, die positiv auftritt, die Fußball spielt", sagte Foda. Gemeinsam mit dem früheren ÖFB-Sportdirektor Willi Ruttensteiner habe Herzog in Israel "einiges bewirkt". Auch das persönliche Verhältnis zum Gäste-Coach sei gut. Foda: "Wir verstehen uns gut, auch wenn wir uns wenig sehen. Andi ist ein sehr guter Junge, das hat sich auch nach unserer Niederlage in Israel nicht geändert."

(APA)

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