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ÖFB-Cup: Schlager zwischen Austria Wien und Sturm Graz

Schlagerspiel im ÖFB-Cup: Austria Wien empfängt Sturm Graz.
Schlagerspiel im ÖFB-Cup: Austria Wien empfängt Sturm Graz. ©APA
So früh wie noch nie in der Geschichte des ÖFB-Cups treffen am Mittwoch die zwei Bundesliga-Schwergewichte Austria Wien und Sturm Graz aufeinander. Somit empfängt der Rekordcupsieger den Titelverteidiger.

Die Austria hofft nicht nur auf ein Finale im eigenen Stadion. Zusätzlicher Anreiz ist, dass der Cupsieger 2019 einen Fixplatz in der Gruppenphase der Europa League erhält. “Der einzige Sinn des Cups ist, den zu gewinnen, den Pott in der Hand zu halten”, erklärte Austria-Trainer Thomas Letsch. Dafür müsse man aber viele Hürden nehmen. Dass schon die zweite eine enorm hohe ist, wurde in den beiden Lagern etwas unterschiedlich aufgenommen.

Austria Wien und Sturm Graz freuen sich auf Knaller

“Da hat es die Losfee ganz gut gemeint. Das ist ein richtiger Knaller”, meinte Letsch. “Ich freue mich, dass wir zu Hause spielen und die Chance haben, gleich wieder auf dem Platz zu stehen.” Immerhin gilt es, die erste Heimpleite der Saison am Sonntag gegen den LASK (0:3) vergessen zu machen.

Sturm-Coach Heiko Vogel dagegen haderte etwas mit der Leistung von Schauspieler Serge Falck an den Lostöpfen. “Die Losfee hat kläglich versagt”, meinte der Deutsche. “Wenn man in der zweiten Runde auswärts gegen die Austria gelost wird, ist es zwar eine interessante Partie für das Publikum, aber eine sehr schwere Aufgabe für die zweite Runde.”

Umstellungen im ÖFb-Cup-Match erwartet

8.500 Karten waren bis Dienstagmittag verkauft, rund 600 davon an Sturm-Fans. In beiden Teams werden Umstellungen erwartet. Bei Sturm trainierte Nationalspieler Stefan Hierländer nach seiner Muskelverletzung zuletzt wieder. “Er wird auf jeden Fall mit nach Wien fahren”, berichtete Vogel. Bei der Austria steht Christoph Monschein nach einer Erkrankung wieder zur Verfügung, dürfte sich vorerst aber höchstens in der Jokerrolle wiederfinden. Für Cristian Cuevas kommt die Partie dreieinhalb Wochen nach einem Innenbandeinriss im Knie noch zu früh. Dafür drängt Mittelfeldmann James Jeggo, bei seinem Austria-Debüt gegen den LASK eine Hälfte im Einsatz, in die Mannschaft.

Zahlreiche Austria-Kicker haben Sturm-Vergangenheit. Der Sommertransfer von Jeggo nach Wien hat die Gemüter in Graz aber besonders erhitzt. “Wenn man gegen eine ehemalige Mannschaft spielt, ist das immer ein besonderes Spiel”, sagte der Australier. “Es ist viel passiert, aber das ist abgehakt. Ich habe beim Wechsel gewusst, was das mit sich bringen wird.”

Letsch kann die Aufregung um Jeggo nicht ganz nachvollziehen, sei der Mittelfeldmann doch nach Vertragsende gewechselt. “Dass er sich dann für eine andere Sache begeistern kann, ist nachvollziehbar”, meinte der Austria-Coach. Jeggo sei “ein Spieler, der jeder Mannschaft gut tut” – durch seine fußballerische Qualität, aber auch durch seine Art. “Wir sind froh, dass er bei uns ist.”

Austria Wien will Cup-Finale im eigenen Stadion spielen

Die vergangenen vier Cupduelle mit Sturm gingen alle an die Austria, die jüngsten drei jeweils im Elfmeterschießen. Nach dem bisher letzten im Viertelfinale 2009 holte die Austria auch ihren 27. und jüngsten Cuptitel. Die Bedeutung des Spiels wurde am Dienstagvormittag noch einmal intern thematisiert. “Es gibt den besonderen Anreiz, am 1. Mai noch einmal hier ein Cupspiel zu bestreiten”, erinnerte Austrias Technischer Direktor Ralf Muhr.

“Es sind zwei Mannschaften, die sich momentan leistungstechnisch auf Augenhöhe befinden”, meinte Muhr. “Ein Cupspiel ist immer etwas Besonderes, da gibt es auch keinen Favoriten”, ergänzte Letsch, der mit der Spielweise von Sturm “etwas ganz anderes” auf die Austria zukommen sieht als gegen den LASK, der den Wienern mit aggressivem Pressing und langen Bällen zusetzte. “Klar ist, dass wir fußballerische Lösungen finden wollen”, sagte der Deutsche. “Die Mannschaft ist heiß, wir wollen weiterkommen.”

Der Cup sei einer von zwei Wegen ins internationale Geschäft. “Es sind weniger Spiele, aber es ist kein einfacher Weg”, betonte Letsch. Beide Wettbewerbe (“Wir spielen leider nur in zwei”) hätten eine hohe Bedeutung. “Wir wollen das Maximum in der Meistschaft und das Maximum im Cup herausholen.”

Auch bei Sturm ist die Generalprobe mit einer 1:2-Heimpleite gegen Mattersburg danebengegangen. Die Grazer haben von ihren vergangenen acht Pflichtspielen nur eines gewonnen. “Es steht für beide Mannschaften sehr viel auf dem Spiel”, meinte Vogel. “Der Druck ist, glaube ich, gleichmäßig verteilt. Wir müssen voll fokussiert sein – bis zu einem etwaigen Elfmeterschießen.” Dass sein Team am Wochenende in der Liga einen Tag früher dran war als die Austria, könnte “ein kleines Plus” sein. “Wir sind selbst der Schlüssel zum Erfolg.”

Philipp Hosiner spielt erstmals nach seiner Österreich-Rückkehr gegen die Austria, die er 2013 zum bisher letzten Meistertitel geschossen hatte. “Es ist eine Extra-Brisanz, weil viele Spieler bei beiden Vereinen gespielt haben”, erklärte der Ex-Teamstürmer. “Wir müssen kühlen Kopf bewahren.” Jeder Sturm-Akteur müsse größere Konstanz in seine Leistungen hineinbekommen. “Da kann ich am besten gleich bei mir selbst beginnen.” Die Chance zur Revanche bietet sich am 21. Oktober. Dann gastieren die Grazer in der Liga erneut in Wien-Favoriten.

(APA/Red)

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