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ÖBB Rail Cargo will Preise um über 20 Prozent anheben

Die ÖBB Rail Cargo Group will in Österreich ihre Preise um bis zu "20 plus" Prozent anheben.
Die ÖBB Rail Cargo Group will in Österreich ihre Preise um bis zu "20 plus" Prozent anheben. ©APA/ROLAND SCHLAGER (Sujet)
In Österreich will die ÖBB Rail Cargo Group (RCG) ihre Preise im Schnitt um "20 plus" Prozent anheben.

Die Anpassung der Preise bei der ÖBB Rail Cargo Group in Österreich soll in zwei Schritten kommen: Zuerst würden die Kosten ohne Energie weitergegeben, dann jene für Energie, sagte RCG-Vorstandssprecher Clemens Först bei einer Pressekonferenz am Montag. Bei verschiedenen ausländischen Kunden werde die Steigerung aber geringer ausfallen, da es hier bereits zum Jahresbeginn eine Preisanpassung gegeben habe.

ÖBB Rail Cargo will Preise um über 20 Prozent in Österreich anheben

Der Bahngüterverkehr sehe sich mit einem "Strauß an Krisen" konfrontiert, so ÖBB-Chef Andreas Matthä. Neben Inflation, Coronapandemie, Klimakrise und Lieferengpässen gehörten auch viele Baustellen am Schienennetz sowie die Konkurrenz durch den Transport über die Straße dazu.

Externe Kosten im LKW-Tranport sollen stärker einberechnet werden

Hier fordert Matthä mehr Fairness: Im Lkw-Transport müssten die externen Kosten wie Verschmutzung oder Lärm stärker mit einberechnet werden. Dabei brauche es eine europäische Lösung. In dem Kontext müssten weiters die Trassenpreise dauerhaft gesenkt werden. Matthä forderte zudem eine Strompreisobergrenze für Bahnstrom.

ÖBB Rail Cargo sei mit 330 Zügern zusätzlich gefahren im Jahr 2022

Eine andere Herausforderung des laufenden Jahres sei die Gewährleistung der Treibstoffversorgung nach dem Raffinerieunfall in Schwechat gewesen. Man sei hierfür 330 Züge zusätzlich gefahren, erklärte der ÖBB-Chef.

Getreidetransport aus der Ukraine sei 2022 eine zusätzliche Aufgabe

Eine zusätzliche Aufgabe war heuer auch der Getreidetransport aus der Ukraine. Die ÖBB habe kürzlich ihre Millionste Tonne seit Beginn des Krieges aus dem Land befördert. Nach einem Höhepunkt im August sind die Mengen hier zuletzt aber etwas weniger geworden. Clemens Först sieht darin aber keinen Trend. Unabhängig von der Kriegsentwicklung geht der RCG-Vorstand davon aus, dass die Ukraine mittelfristig einen großen Teil seines Getreides über Land exportieren wird. Das Geschäft mit dem ukrainischen Getreide gleiche für die ÖBB zum Teil den kriegsbedingten Ausfall aus, der durch geringere Exporttransporte aus der Ukraine und Russland entstanden sei.

Güterverkehr soll von der Straße auf die Schiene gebracht werden

Im kommenden Jahr soll dann mehr Güterverkehr von der Straße auf die Schiene gebracht werden. Dazu trage unter anderem das ab Jänner 2023 geltende Abfallwirtschaftsgesetz bei. Ab nächstem Jahr müssen Abfalltransporte über 10 Tonnen mit der Bahn transportiert werden. Bei der ÖBB geht man mittelfristig von einer Verdoppelung der transportierten Abfallmengen aus - aktuell seien es rund 8 Mio. Tonnen. Dafür investiere man 75 Mio. Euro in neues Wagenmaterial. Unter anderem sollen 400 Container-Tragewagen angeschafft werden.

Unterdessen werde der Zollfreikorridor vom Hafen Triest zum Dry Port Villach zusätzliche Straßentransporte auf die Schiene lenken.

ÖBB Rail Cargo Group will ihr internationales Netz ausbauen

Die ÖBB RCG baut auch ihr internationales Netz aus. Mit 1. Jänner werde eine neue Niederlassung in Shanghai operativ tätig. Ziel sei es, den Mittelkorridor der sogenannten "Neuen Seidenstraße" auszubauen.

Mit anfang des zweiten Quartals 2023 hofft man bei den ÖBB auch in Serbien mit einer eigenen Gesellschaft zu starten. Serbien wäre damit das 13. Land, in dem die ÖBB RCG mit eigenen Maschinen und eigenem Personal aktiv ist. Damit könne man auch eine zweite Route in Richtung Türkei und Griechenland anbieten und "krisenresistenter" werden.

(APA/Red)

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