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ÖAMTC alarmiert über deutliche Zunahme von Unfällen mit Fahrerflucht – meiste in Wien

Immer häufiger kommt es in Österreich zu Unfällen mit Fahrerflucht - am häufigsten in Wien.
Immer häufiger kommt es in Österreich zu Unfällen mit Fahrerflucht - am häufigsten in Wien. ©APA/WWW.VOGL-PERSPEKTIVE.AT (Sujet)
Die Zahl der Unfälle mit Fahrerflucht hat in Österreich erneut zugenommen – und die meisten davon passierten in Wien. Laut einer aktuellen Auswertung der ÖAMTC-Unfallforschung, basierend auf Daten der Statistik Austria, kam es im Jahr 2024 zu 2.594 Unfällen mit Personenschaden, bei denen 2.650 Menschen unerlaubt die Unfallstelle verließen. Dabei wurden 2.923 Personen verletzt, sieben starben.

Mit 787 Fällen führt Wien das traurige Bundesländer-Ranking deutlich an, gefolgt von Niederösterreich (361) und Oberösterreich (360). Am wenigsten Fälle wurden im Burgenland registriert (42).

ÖAMTC fordert mehr Zivilcourage

„Die Dunkelziffer dürfte noch deutlich höher liegen, denn reine Sachschäden werden in dieser Statistik nicht erfasst“, betont ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger. Besonders dramatisch seien jene Fälle, in denen Verletzte einfach im Stich gelassen würden. „Das darf nicht sein. Hier braucht es mehr Zivilcourage“, so Seidenberger.

Die meisten Fahrerfluchten ereigneten sich zwischen Juni und September, also in den verkehrsintensiven Sommermonaten. Am seltensten kam es zwischen November und März zu derartigen Vorfällen.

Auffällig: Besonders oft flüchten junge Menschen zwischen 15 und 24 Jahren (9,8 Prozent der Fälle). Den größten Anteil an Unfallflüchtigen stellen mit 59 Prozent Pkw-Lenker:innen, gefolgt von Radfahrer:innen (9 Prozent), E-Scooter-Fahrer:innen (6 Prozent) und Fußgänger:innen (4 Prozent).

Fast zwölf Prozent mehr Unfälle mit Fahrerflucht in sieben Jahren

Ein Blick auf die Entwicklung der letzten Jahre zeigt einen klaren Anstieg: Zwischen 2018 und 2024 nahmen Fahrerfluchten bei Unfällen mit Personenschaden um 11,9 Prozent zu – von 2.318 auf 2.594 Fälle.

Laut ÖAMTC sind die Gründe für die Flucht vielfältig: Angst, Überforderung, Alkoholisierung oder fehlende Fahrerlaubnis zählen zu den häufigsten Motiven. Doch wer jemanden verletzt zurücklässt, begeht eine schwere Straftat.

„Wenn es Verletzte gibt, ist man als Unfallbeteiligte:r – auch als Mitfahrer:in – verpflichtet, Hilfe zu leisten. Zumindest das Absetzen eines Notrufs ist jedem zumutbar“, mahnt Seidenberger. Wer flüchtet, muss mit bis zu 2.180 Euro Verwaltungsstrafe rechnen. Wird der Straftatbestand des „Im-Stich-Lassens eines Verletzten“ erfüllt, drohen bis zu drei Jahre Haft.

Auch bei Blechschäden gilt: Melden statt flüchten

Nicht nur bei Unfällen mit Verletzten, auch bei Park- oder Blechschäden gilt: Sofort die Polizei verständigen. Wer einfach davonfährt und später ausgeforscht wird – etwa durch Zeug:innen oder Videomaterial – riskiert höhere Strafen als bei ehrlicher Meldung.

Seidenbergers abschließender Rat: „Auch wenn es schwerfällt: Ruhig bleiben, tief durchatmen und keinesfalls einem aufkommenden Fluchtinstinkt nachgeben. Bei Unfällen mit Personenschaden sind ausnahmslos Polizei und Rettung zu alarmieren und am Unfallort auf die Einsatzkräfte zu warten bzw. Hilfe zu leisten.“

Unfälle mit Personenschaden 2024 – Fahrerfluchten nach Bundesländern
Bundesland Fälle
Burgenland42
Kärnten166
Niederösterreich361
Oberösterreich360
Salzburg168
Steiermark347
Tirol224
Vorarlberg139
Wien787
Österreich gesamt2.594

Quelle: Statistik Austria, Bearbeitung durch ÖAMTC-Unfallforschung

Mit der VIENNA.at-Verkehrskarte zu den häufigsten Unfallzonen behältst du den Überblick:

(Red.)

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