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Diversion im Ochsenknecht-Prozess: 18.000 Euro Geldbuße verhängt

Jimi Blue Ochsenknecht muss sich am Innsbrucker Landesgericht wegen schweren Betrugs verantworten.
Jimi Blue Ochsenknecht muss sich am Innsbrucker Landesgericht wegen schweren Betrugs verantworten. ©Frank Hoermann/dpa
Der deutsche Schauspieler Jimi Blue Ochsenknecht hat sich am Freitag am Landesgericht Innsbruck wegen des Vorwurfs des schweren Betrugs verantworten müssen – das Verfahren endete mit einer diversionellen Einigung und einer Geldbuße in Höhe von 18.000 Euro.

Der 33-Jährige soll – nach einer mehrtägigen Geburtstagsfeier – eine Rechnung bei einem Tiroler Hotel in Höhe von knapp 14.000 Euro nicht bezahlt haben. Ochsenknecht zeigte sich bei der Verhandlung geständig. "Ich will die Verantwortung dafür übernehmen, dass ich nicht bezahlt habe", sagte er.

Medienrummel beim Prozessauftakt in Innsbruck

Der Prozess im Schwurgerichtssaal des Landesgerichts gegen den Sohn von Schauspielstar Uwe Ochsenknecht stieß auf beträchtliches Medieninteresse, zahlreiche Kamerateams und Fotografen waren zugegen.

Dem mit dem Kinderfilm "Die Wilden Kerle" bekannt gewordenen Deutschen drohen bei dem lediglich auf eine Stunde angesetzten Prozess bis zu drei Jahre Haft. "Ich möchte mich öffentlich für mein Verhalten entschuldigen", sagte der Deutsche eingangs. Weitere Fragen wolle er nicht mehr beantworten: "Ich verweise dazu auf den eingebrachten Schriftsatz."

Jimi Blue Ochsenknecht am Freitag, 22. August 2025, vor Prozessbeginn gegen Schauspieler Jimi Blue Ochsenknecht wegen schweren Betrugs am Landesgericht Innsbruck. ©APA/AFP

Verteidiger sprach von falschem Verhalten seines Mandanten

Ochsenknecht-Verteidiger Matthias Holzmann sprach zu Verhandlungsbeginn davon, dass sein Mandant die "Verantwortung übernehmen wird". "Er hat spät, aber immerhin erkannt, dass er sich falsch verhalten hat", erklärte Holzmann. Was er getan hat, tue ihm "aufrichtig leid". Der Anwalt stellte auch die Option einer Diversion in den Raum: "Es bestehen alle Voraussetzungen dafür."

Zudem gebe es eine "schriftliche Stellungnahme" von Ochsenknecht: "Er wird deshalb auch keine weiteren Fragen beantworten." Der Staatsanwalt hatte zuvor kein – ansonsten durchaus übliches – Eingangsplädoyer gehalten, sondern lediglich auf den Strafantrag verwiesen: "Der Sachverhalt ist hinlänglich bekannt."

Festnahme nach offener Hotelrechnung, jetzt auf freiem Fuß

Ochsenknecht war im Juni in Hamburg festgenommen worden, nachdem ein europäischer Haftbefehl gegen ihn ausgestellt worden war. Ihm wird vorgeworfen, die offene Hotelrechnung eines Hotels in Kirchberg in Tirol (Bezirk Kitzbühel) von Ende 2021 über mehrere Jahre nicht bezahlt zu haben. Bei seiner Festnahme soll das ausstehende Geld dann geflossen sein.

Der 33-Jährige kam in Auslieferungshaft und wurde schließlich nach Innsbruck überstellt. Dort wurde am 18. Juli wegen dringenden Tatverdachts sowie Fluchtgefahr die U-Haft verhängt, Ochsenknecht wurde jedoch gegen eine Kaution in Höhe von 15.000 Euro auf freien Fuß gesetzt. Allerdings musste er seinen Pass abgeben und bis zum Abschluss des Verfahrens in Österreich bleiben.

Staatsanwaltschaft vermutete Fluchtabsicht

Der Schauspieler war vor seiner Festnahme bereits gerichtlich zur Zahlung des Betrages verurteilt worden und wusste laut Staatsanwaltschaft über das Ermittlungsverfahren gegen ihn Bescheid. Gegenüber der Behörde habe er zunächst zwar seine Wohnadresse in Italien bekannt gegeben, dann aber auf ein Ersuchen nicht mehr reagiert.

Ein an die italienischen Behörden gerichtetes Rechtshilfeersuchen verlief im Sand, an der angegebenen Adresse soll er nicht gemeldet und auch nicht mehr aufhältig gewesen sein. Daher ging die Anklagebehörde davon aus, dass sich der Schauspieler dem Verfahren entziehen wolle.

Ochsenknechts Anwalt fordert Straffreiheit

Der Schauspieler Jimi Blue Ochsenknecht sollte aus Sicht seines Anwalts nicht wegen schweren Betruges schuldig gesprochen werden. Er forderte im Landgericht Innsbruck eine sogenannte Diversion. Bei dieser in Österreich möglichen Form der Prozessbeilegung kommt der Angeklagte ohne Urteil und ohne Strafregistereintrag davon, muss jedoch Auflagen erfüllen.

Ochsenknecht muss Geldbuße von 18.000 Euro zahlen

Der Betrugsprozess gegen Jimi Blue Ochsenknecht um eine jahrelang unbezahlte Hotelrechnung ist mit einer Geldbuße für den Schauspieler zu Ende gegangen. Das Landgericht Innsbruck entschied, dass der 33-Jährige 18.000 Euro bezahlen muss.

(APA, dpa)

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