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Obduktion der kleinen Iris-Maria gefordert

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Nach dem Tod der kleinen Iris-Maria, die in einer bayrischen Rehabilitationsklinik gestorben ist, hat jetzt die Staatsanwaltschaft Wien die Obduktion des Mädchens beantragt.

Gegen den Kindesvater sind beim Landgericht Wien Voruntersuchungen wegen Mordes anhängig: Ilse-Maria war im April 2005 nach schweren Misshandlungen ins AKH eingeliefert worden. Die Ärzte stellten Hirnblutungen, Serienrippenbrüche und Hämatome fest.

Der Vater, ein 20-jähriger Zivildiener, hatte darauf hin zugegeben, seine zum Tatzeitpunkt drei Monate alte Tochter geschlagen, gegen die Wand geschleudert oder ihr einen Zierpolster aufgedrückt zu haben, wenn sie schrie und er sich davon genervt fühlte. Nachdem man die Kleine mehrere Tage ins Koma versetzt und eine Notoperation durchgeführt hatte, wurde sie in eine Spezialklinik überstellt, weil man sich davon bessere Heilungschancen erhoffte.

Nun soll untersucht werden, ob das Ableben des Mädchens kausal auf die erlittenen Misshandlungen zurückzuführen ist. Die Staatsanwaltschaft lässt daher ein gerichtsmedizinisches Gutachten einholen, „mit dem hoffentlich eindeutig geklärt werden kann, ob der Tod eindeutig eine Folge der Verletzungen ist“, so ein Sprecher der Anklagebehörde.

Sollte sich dieser Verdacht erhärten, wird der Vater wegen Mordes angeklagt. Auch gegen die Mutter, eine 25-jährige Frau, die an einer milderen Form des Borderline-Syndroms leiden soll, wird ermittelt. Allerdings nicht in Richtung Beitragstäterschaft zum Mord, sondern wegen Vernachlässigen einer Unmündigen im Sinn des Paragrafen 92 Strafgesetzbuch. Ob es dabei bleibt und die Mutter – wie bisher angenommen – wegen Verletzung ihrer Obsorgepflicht vor Gericht gestellt wird, will die Staatsanwaltschaft nach Vorliegen der Sachverständigen-Expertise entscheiden.

Die Frau beteuert nach wie vor, von den Misshandlungen nichts geahnt zu haben. „Sie hat das nicht mitbekommen. Sie hat bei dem Mädchen nur blaue Flecken an den Knöcheln und am Baucherl gesehen und geglaubt, das kommt davon, weil er das Kind zu fest angegriffen hat“, sagte ihre Anwältin Irene Pfeifer am Donnerstag im Gespräch mit der APA. Die Frau habe den Vater darauf hin gebeten, Iris-Maria vorsichtiger anzufassen. Sie sei mit der Kleinen auch ins Spital gegangen und zu einem Kinderarzt geschickt worden, den sie auch konsultiert habe.

„Es war kein Verdacht, dass es eine Misshandlung gegeben hätte“, betonte Pfeifer. Die Mutter habe bis zuletzt gehofft, dass ihre Tochter wieder gesund wird: „Diese Hoffnung ist jetzt dahin. Das war natürlich ein riesiger Schock für sie.“

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