Obdachlose: Lage in Notquartieren noch immer angespannt

Unterdessen berichtete Caritas Wien-Direktor Michael Landau, dass die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung “überwältigend” sei.
Hilfe für Obdachlose im Minutentakt
“Im Moment bringen Menschen Hilfspakete im Minutentakt”, beschrieb Landau Montagmittag die Situation in der Obdachlosenunterkunft “Gruft” unter der Mariahilfer Barnabitenkirche. Auch in den vergangenen Tagen seien viele Leute mit Geld- oder Sachspenden zu den Caritas-Einrichtungen gekommen.
Daher seien aktuell die Lager ausgerüstet: “Es ist jetzt kein akuter Druck mehr da bei Sachspenden, weil die Hilfe in den vergangenen Tagen so überwältigend war”, bedankte sich der Caritas Wien-Direktor bei den Unterstützern. Mit dem, was zurzeit da sei, werde man die nächsten Tage über die Runden kommen. Warme Winterjacken oder Handschuhe würden aber auch weiterhin gebraucht werden.
Lage ernst, aber unter Kontrolle
Insgesamt sei die Lage in den Caritas-Notquartieren zwar weiterhin angespannt, “aber unter Kontrolle”, so Landau. Die Schlafunterkünfte waren jedenfalls in der Nacht auf Montag wieder voll ausgelastet. In der “Gruft” hielten sich 80 Personen auf, in der zweiten Gruft in Neubau 65. Die zweite Gruft bietet vor allem wohnungslosen Ausländern ein Dach über dem Kopf. Auch das erst am vergangenen Freitag eingerichtete “Winternotquartier Lacknergasse” in Währing war mit 48 Menschen voll belegt.
Obdachlose werden nicht weggeschickt
“Klar ist, wir schicken niemanden weg”, beruhigte Landau. Momentan würde die vorhandene Kapazität ausreichen. Engpässe gab es am Wochenende hingegen in Wiener Tagesseinrichtungen, die aufgrund der Minustemperaturen von den Bedürftigen zahlreich aufgesucht wurden. So sei etwa die Einrichtung “Josi” am Samstag “bummvoll” gewesen, berichtete die FSW-Sprecherin. 190 Menschen und mehr hätten sich zeitgleich im Lokal aufgehalten – die Räumlichkeiten seien für maximal 180 Personen konzipiert.
Um die Tageseinrichtungen zu entlasten, wurde das Notschlafquartier “Hermes” im Bezirk Landstraße kurzfristig in ein provisorisches Tageszentrum umgewandelt, das 150 Personen aufnehmen kann. Die Unterkunft für Obdachlose soll “bis auf weiteres, solange es so extrem kalt ist”, offen haben, so die FSW-Sprecherin.