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ÖBB lehnen Zugpatronanz der HOSI ab

Symbolfoto &copy Bilderbox
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Die ÖBB lehnen Zugpatronanz der "Homosexuellen Initiative" (HOSI) ab - HOSI wollte zwei Eilzüge nach ihrem Namen taufen - ÖBB kein Werbeträger für sexuelle Interessensvertretungen.

„Lesben- und schwulenfeindliche Haltung“ wirft die Homosexuellen Initiative Wien (HOSI) den Österreichischen Bundesbahnen vor, weil diese eine Namenpatronanz für zwei Eilzüge abgelehnt haben. Zum 25-jährigen Bestandsjubiläum wollte der Verein die Züge „Homosexuellen Initiative“ taufen. Die ÖBB lehnen Namen von „sexuellen und religiösen Interessensvertretungen sowie von lebenden Personen generell ab“, begründete ÖBB-Kommunikationschef Michael Hlawa am Mittwoch die ablehnende Haltung der Österreichischen Bundesbahnen.

Werbeaktion um 10.000 Euro

Ein Eilzug von Salzburg nach Innsbruck sowie ein weiterer von Passau nach Wien hätte ab dem Fahrplanwechsel Mitte Dezember den Namen der HOSI tragen sollen. Der Verein hätte sich die Werbeaktion insgesamt 10.000 Euro kosten lassen. Die Bezeichnung der Züge wären dann ein Jahr lang unter anderen in den Fahrplänen der ÖBB, in den Reisebegleitern und auf den Abfahrts- und Ankunftstafeln der Bahnhöfe gestanden.

“Sind nicht der geeignete Werbeträger”

„Wir sind für bisexuelle oder heterosexuelle Initiativen nicht der geeignete Werbeträger. Es handelt sich dabei um eine marketing-technische Festlegung, welche Zugnamen für uns in Frage kommen und welche nicht. Wir wollen weder Inhalte bewerten noch jemanden ausgrenzen oder diskriminieren“, erklärte Hlawa. „Alle Fahrgäste sind für uns gleich.“

Die HOSI sei kein Sex- oder Pornounternehmen, sondern eine NGO, die als Teil der Zivilgesellschaft für die Menschenrechte und Gleichstellung von Lesben und Schwulen sowie gegen Unterdrückung und Diskriminierung jeglicher Art eintrete, betonte Obmann Christian Högl. Der Verein fordert jetzt den neuen ÖBB-Vorstandssprecher Martin Huber und Verkehrsminister Hubert Gorbach auf, „ein Machtwort zu sprechen“.

HOSI will EU-Kommission bemühen

Mit der diskriminierenden Haltung stünden die ÖBB-Manager am Abstellgleis, sagte HOSI-Obfrau Bettina Nemeth. „Wir werden diesen Fall an die neue EU-Kommission herantragen. Das Gleichbehandlungsgesetz ist nicht umfassend von der Österreichischen Regierung umgesetzt.“ Für das übernächste Fahrplanjahr will die Homosexuellen Initiative einen neuen Versuch starten, um Zugpatronanzen zu erwerben – „falls es für heuer zu spät sein sollte“.

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