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ÖBB-Führung ausgeschrieben

ÖBB-Führung - Vorstandsdirektor und drei Top-Posten ausgeschrieben - „Genaue Verantwortlichkeiten“ bei Güter- und Immobilienchef laut Ausschreibung noch nicht klar.

Seit 1. Jänner 2004 ist die neue ÖBB-Reform in Kraft, am heutigen Montag wurden der Posten für den ÖBB-Holding-Vorstandsdirektor sowie von drei Untergesellschaften – Güterverkehr, Immobilien und Dienstleistungen – ausgeschrieben. Der Vorstandsposten der ÖBB-Holding wurde dadurch vakant, dass Kurzzeit-Chef und Ex-FPÖ-Klubobmann Josef Moser an die Spitze des Rechnungshofes gewechselt ist. Als aussichtsreichster Nachfolgekandidat galt noch vor kurzen der FP-nahe Vorstand der Schieneninfrastrukturgesellschaft Gilbert Trattner. Dass die Funktion nicht schon an ihn vergeben wurde, sieht die Eisenbahnergewerkschaft (GdE) als Indiz, dass auf diesem Posten eine VP-nahe Person landen soll.

Die Bewerbungen sind bis zum 24. August abzuliefern, wobei die konkreten Aufgaben der künftigen Top-Manager im Güterverkehr- und Immobilienbereich noch nicht endgültig feststehen. „Die genaue Verantwortlichkeit wird nach erfolgter Bestellung im Einvernehmen mit dem Gesellschafter festgelegt“, geht aus der heutigen Ausschreibung in der „Wiener Zeitung“ hervor. Spezielle Erfahrungen im Bahnwesen werden nur vom Nachfolger von Moser eingefordert.

Differenzen zwischen Gewerkschaft und Aufsichtsrat

Um die Besetzung des Güterverkehr-Vorstands hatte es erst vor kurzen heftige Differenzen zwischen der Eisenbahner-Gewerkschaft und dem ÖBB-Aufsichtsratspräsident Wolfgang Reithofer gegeben. Als Favorit – neben ÖBB-Absatzchef Ferdinand Schmidt – wurde vor der Ausschreibung der ÖVP-nahe ehemalige Post-Vorstand Josef Halbmayr gehandelt, nachdem Gerhard Leitner, derzeit Vorstand der ÖBB-Speditions Holding, von Reithofer abgelehnt worden war.

Designiert wurden bereits die Vorstände der Infrastruktur-Bau AG (Gilbert Trattner, HL-AG-Vorstand Georg-Michael Vavrovsky und der ÖBB-Leiter für Planung und Engineering, Thomas Türinger) und der Infrastruktur Betriebs AG (Infrastruktur-Chef Alfred Zimmermann und Peter Kluger, Leiter des ÖBB-Bereiches „Netz“). Ausgeschrieben sind bereits die beiden Vorstände der Personenverkehrs AG. Favoriten hier sind Stefan Wehinger, früher Vorstand der Vorarlberger Montafonerbahn AG, und der burgenländische Tourismusexperte Gerhard Gucher. Ausgeschrieben sind auch die zwei Vorstandsposten bei der neuen ÖBB-Personenverkehrs AG, hier gelten Stefan Wehinger, früher Vorstand der Vorarlberger Montafonerbahn AG, und der burgenländische Tourismusexperte Gerhard Gucher, als Favoriten.

Generaldirektor der ÖBB ist der Deutsche Rüdiger vorm Walde. Gegen ihn ermittelt die Staatsanwaltschaft Berlin wegen des möglichen Strafbestandes der Untreue zum Schaden des Landes. Vorm Walde soll als Chef der Berliner Verkehrsbetriebe Mitarbeiter der dritten Führungsebene überhöhte Gehälter gezahlt haben. Der Manager betonte, an der Sache sei nichts dran. Zum neuen Vorsitzenden des Aufsichtsrates wurde bereits früher Wienerberger-Chef Wolfgang Reithofer gewählt. Als seine drei Stellvertreter wurden der frühere freiheitliche dritte Nationalratspräsident Siegfried Dillersberger, der Vorarlberger Fruchtsafterzeuger Franz Rauch und der Vorsitzende der Eisenbahnergewerkschaft, Wilhelm Haberzettl, ernannt.

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