Vor allem die Zugverbindungen im Großraum Wien sowie Tagesrandverbindungen bei Schülerzügen sind den ÖBB laut dem Bericht ein Dorn im Auge. “Wenn das Land Niederösterreich nicht mitfinanziert, müssen wir das Angebot zurücknehmen”, wird Gabriele Lutter, Vorstandsdirektorin für den ÖBB-Personenverkehr, zitiert. Trotz monatelanger Verhandlungen habe man bisher nichts erreicht, auch ein für Mitte Oktober vom Land angekündigter Verhandlungsvorschlag stehe immer noch aus.
Lutter zufolge gibt Niederösterreich für Haupt- und Nebenbahnen jährlich 17 Millionen Euro aus und finanziere so nicht einmal die täglich erbrachten Leistungen im Nah- und Regionalverkehr. Die ÖBB würden pro Jahr fünf Millionen Zugkilometer mehr in Niederösterreich fahren als das Land eigenfinanziert, so Lutter im “Standard”.
Auch verglichen mit anderen Bundesländern fällt die niederösterreichische Bahnfinanzierung laut ÖBB-Angaben bescheiden aus: Tirol zahle pro Pendlerkilometer viermal so viel wie Niederösterreich, hieß es. Insgesamt zahlen alle Bundesländer zusammen pro Jahr 110 Millionen Euro an die Bahn.