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ÖBB bereit für Wiener Zentralbahnhof

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Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) haben in den vergangenen zehn Jahren allein in Wien 123,8 Mio. Euro in die Modernisierung ihrer Stellwerke investiert. Ein Teil davon ist das Elektronische Zentralstellwerk Wien Süd/Ost.

Damit will die ÖBB nach eigenen Angaben schon jetzt für den noch gar nicht in Bau befindlichen Wiener Zentralbahnhof bereit sein. Weiteres Ziel des Modernisierungsschubs: Die ÖBB wollen das sicherste Eisenbahnunternehmen Europas werden.

Stellwerksbau bereits präsentiert

Peter Klugar, Vorstandsdirektor der ab 2005 operativen ÖBB-Infrastruktur Betrieb AG, präsentierte am Dienstag vor Journalisten stolz den Stellwerksbau samt High-Tech-Kontrollraum beim Südbahnhof, der vor rund einem Jahr die mechanischen Hebelsteuerung der Weichen endgültig abgelöst hat. In ganz Österreich sind bereits 161 elektronische Stellwerke im Einsatz, die 384 mechanische bzw. elektrische Anlagen ersetzt haben.

In Wien wurde die Zahl der eingesetzten Mitarbeiter dadurch von 225 auf 76 gesenkt. Neben Wien Süd/Ost werden die Weichen auch in Matzleinsdorf und Wien Nord schon elektronisch gestellt. Im kommenden Jahr folgt der Standort Floridsdorf. Die elektronische Steuerung sorgt nach ÖBB-Angaben für mehr Sicherheit, optimierte Betriebsabläufe, mehr Pünktlichkeit und eine verbesserte Arbeitssituation der Mitarbeiter.

Heimisches Sicherheitsniveau “sehr gut”

Österreichweit wurden im Jahr 2004 rund 135 Mio. Euro für Stellwerke und Zugsicherung ausgegeben. Weitere 177 Mio. Euro flossen in andere Sicherheitsbereiche. Schon jetzt sei das heimische Sicherheitsniveau im Europavergleich „im sehr guten Mittelfeld“, so Klugar. Vorbilder seien Deutschland oder die Schweiz, „die wollen wir überholen“.

In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Zugunfälle nach ÖBB-Angaben stark zurückgegangen. Im Jahr 2002 waren es in ganz Österreich 14, 2003 nur noch acht und heuer (bis 30. November) vier. Nicht eingerechnet sind die Zusammenstöße auf Bahnübergängen. Hier sank die Zahl von 179 (2002) auf 134 (2003). Heuer waren es bis Ende November ebenfalls 134.

Neue Signalanlagen mit LED-Beleuchtung

Sicherheitsinnovationen gibt es auch in anderen Bereichen. Investiert wird etwa in Signalanlagen mit LED-Beleuchtung, die heller sind und länger halten als die alten Anlagen mit Glühbirnenbetrieb. An so genannten Zuglaufcheckpoints wird der ordnungsgemäße Zustand von Zügen automatisch geprüft. Servicepersonal wird künftig per SMS von Störungen informiert, und Arbeiter im Gleisbereich vollautomatisch vor herannahenden Zügen gewarnt.

Investiert wird auch in das EU-weit einheitliche Zugbeeinflussungssystem ETCS (European Train Control System). Die Pilotstrecke zwischen Wien und Budapest soll im kommenden Jahr oder spätestens 2006 in Betrieb gehen, hieß es.

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