Seit Tagen werfen sich Behörden in der von Georgien abtrünnigen Region Südossetien und in Tiflis den gegenseitigen Beschuss ihrer Militärstellungen vor. Die deutsche Kanzlerin Merkel trifft den russischen Präsidenten am 14. August im Schwarzmeer- Badeort Sotschi zu informellen Gesprächen.
Kurz vor dem Jahrestag des Krieges hat Russland seine Truppen in der von Moskau als unabhängig anerkannten Region Südossetien in erhöhte Kampfbereitschaft versetzt. Der stellvertretende russische Generalstabschef Anatoli Nogowizyn warf der georgischen Armee am Mittwoch vor, mit westlicher Hilfe einen neuen Militärschlag zur Rückeroberung Südossetiens vorzubereiten. Russland hatte den USA und der Ukraine vorgeworfen, Georgien wieder aufzurüsten.
US-Vizepräsident Joe Biden zeigte sich in einem Telefonat mit Georgiens Präsident Michail Saakaschwili besorgt über die jüngsten Spannungen um Südossetien. Georgische Truppen hatten die Region in der Nacht zum 8. August 2008 angegriffen, woraufhin Russland und Georgien fünf Tage lang Krieg führten. In getrennten Veranstaltungen wollen die Konfliktparteien an diesem Freitag der Kriegsopfer gedenken.
Medwedew habe Obama angerufen, um ihm zum 48. Geburtstag zu gratulieren, teilte der Kreml mit. Die Präsidenten seien sich einig gewesen, dass möglichst bald die im Juli vereinbarten Abrüstungsgespräche zwischen beiden Staaten zu einem erfolgreichen Ende gebracht werden sollen. Bei den Verhandlungen geht es vor allem um einen Nachfolgevertrag für das im Dezember ablaufende START-Abkommen über strategische Atomwaffen.