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"Ob ich eine gegenderte Wurstsemmel ess oder nicht, ist mir vollkommen wurst"

Gleichbehandlungsbeauftragte der Universität Wien, Susanne Hochreiter, und der Kulturjournalist Heinz Sichrovsky in der ZIB2.
Gleichbehandlungsbeauftragte der Universität Wien, Susanne Hochreiter, und der Kulturjournalist Heinz Sichrovsky in der ZIB2. ©Screenshot/ORF/ZIB2
In der ZIB 2 diskutieren die Literaturwissenschaftlerin und Gleichbehandlungsbeauftragte der Universität Wien, Susanne Hochreiter, und der Kulturjournalist Heinz Sichrovsky. Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) hat sich für ein Genderverbot in der Verwaltung ausgesprochen.

Im "ZiB 2"-Studio trafen unterschiedliche Ansichten zum Thema Gendern aufeinander. Susanne Hochreiter, Gleichbehandlungsbeauftragte der Uni Wien, erörterte sachlich das Thema, während Kulturjournalist Heinz Sichrovsky mit Aussagen wie "Ob ich eine gegenderte Wurstsemmel ess oder nicht, ist mir vollkommen wurst" seine Ablehnung deutlich machte.

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In der Diskussion ging es heiß her. Moderator Armin Wolf fragte Sichrovsky, was er zum Gendern sagt: "Es nutzt keinem Menschen. Es ist eine Art linguistisches Klimakleben." Wolf will wissen, was ihn daran ärgert: "Die Sprach ist das Zentrum meiner Tätigkeit. Die Sprache ist ein zartes Pflänzchen. Eine Sprache ist etwas Freies."

Gendern: Ein polarisierendes Thema

Die Debatte griff die Entscheidung des Bundeskanzlers auf, das Binnen-I zu verbieten. Armin Wolf konfrontierte Sichrovsky mit der Tatsache, dass das Thema eine Mehrheitsmeinung widerspiegelt, und fragte nach der Ursache der Polarisierung.

Versuch einer Erklärung: "Sprache ist für uns alle da"

Hochreiter erläuterte: "Sprache ist für uns alle da, doch es gibt Menschen, die nicht benannt werden". Sie betonte die Manipulation der Debatte zur Verstärkung antifeministischer Reflexe. Sichrovsky argumentierte hingegen, dass Sprachänderungen für Deutschlernende eine Herausforderung darstellen: "Die Sache mit der Sichtbarkeit verstehe ich nicht ganz, ich sehe die Frau Doktor", kommentierte er.

"Ich bin doch nicht wahnsinnig"

Sichrovsky kritisierte die Komplexität des Genderns und zog dessen Nutzen in Zweifel, indem er sagte: "Ich bin doch nicht wahnsinnig und schreibe irgendwem vor, als was er sich zu empfinden hat, um Himmels willen, soll er machen, wie er will."

Die Diskussion endete ohne Konsens, reflektierte jedoch deutlich Komplexität des Themas in der österreichischen Gesellschaft.

(VOL.AT)

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